Fasnachtsunterricht an Kindergärten und Schulen bieten die Konstanzer Narrenvereine und -zünfte schon lange. Trotzdem: „Der Funke ist noch nicht so richtig übergesprungen“, stellt der 24-jährige Brunnengeist Nico Sferragatta fest. Jugendliche, die sich auf der Marktstätte sinnbefreit betrinken, das hat nichts mit Fasnacht zu tun und ist auch nicht im Sinn der jungen Brauchtumspfleger.
Sferragatta, die 24-jährige Altstadthexe Sabrina Röß und der 23-jährige Rebengeist Paul Schimanski, der auch im Fanfarenzug Niederburg aktiv ist, machen sich Sorgen, dass der närrische Nachwuchs wegbricht. Dagegen wollen sie etwas tun und starten gemeinsam mit drei weiteren Aktivisten die Initiative #jungnarren-konstanz
Sie wollen Interesse wecken
Vereinsübergreifend machen sich die Jungnarren Gedanken, wie sie das Interesse der jungen Noch-Nicht-Fasnachter wecken könnten. Ihr Vorteil: „Wir sind näher dran und haben einen Bezug zu deren Lebenswelt“, so Sabrina Röß. Am vergangenen Mittwoch haben sie schon Plakate aufgehängt. Um der Jugend eine Stimme zu geben, haben sie einen QR-Code veröffentlicht mit der Aufforderung „Scan mich“.
Mit diesem Format und Aktivitäten in den unterschiedlichen sozialen Netzwerken wollen sie Kontakt zu Jugendlichen aufnehmen, um ihre Ideen und Bedürfnisse zu erfragen, um letztlich entsprechende Fasnachtsangebote umsetzen, aber auch altersgerechte Brauchtumsvermittlung betreiben zu können. Klar ist für sie: „Verbote sind der falsche Weg, das führt nur zu Trotzreaktionen“, so Röß. Stattdessen seien gut organisierte Veranstaltungen mit einer gewissen, allerdings „gut verpackten“ Kontrolle sinnvoll.
Workshop mit Noch-Nicht-Fasnachtern
„In Richtung Ostern planen wir ein großes Treffen mit interessierten Jugendlichen, wo jeder seine Ideen vorstellen kann“, kündigt Paul Schimanski an. Die Veranstaltung solle Workshop-Charakter haben. Daraus hervorgehen sollten letztlich unterschiedliche Arbeitsgruppen. Die Jungnarren seien bereits im engen Kontakt mit der Gemeinschaft maskentragender Vereine und Zünfte. „Wir möchten eine Untergruppe werden“, so Schimanski, aber die Gemeinschaft „will erst einmal unser Engagement sehen“.