Wie geht es mit dem Campus Festival in Konstanz weiter? Wird es weiterhin eine Finanzspritze von der Studierendenvertretung der Universität Konstanz geben? Immerhin handelt es sich dabei um 40.000 Euro. Das Geld kommt dabei aus dem Pot der Studierendenbeitrags.

Ein knappes Ergebnis, aber nicht gültig

Darüber konnten knapp 10.000 Studenten Anfang Juni in einer Urabstimmung entscheiden. Das Ergebnis ist denkbar knapp: 46,21 Prozent der abgegebenen Stimmen (634) sprachen sich für eine weitere Förderung aus. 41,47 Prozent (569 Stimmen) dagegen. 12,32 Prozent (169 Stimmen) enthielten sich.

Maximilan Schrumpf, einer der Organisatoren des Festivals bei der Campus Festival gGmbH, fühlt sich geehrt, dass sich die Mehrheit der Wähler für die Veranstaltung entschieden habe. „All dies ist nur durch das tatkräftige Engagement von weit über 1.000 Studierenden möglich war“, sagt er.

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Zwar hat sich eine Mehrheit für die Förderung ausgesprochen, aber es gibt trotzdem ein Problem. Nur 14,04 Prozent der Wahlberechtigten (1372 Stimmberechtigte) haben überhaupt abgestimmt. Zu wenige, damit eine endgültige Entscheidung zur finanziellen Unterstützung gefällt werden könnte.

„Da das Quorum nicht erreicht wurde, wird die Entscheidung über eine zukünftige finanzielle Unterstützung des Campus Festivals entsprechend der Satzung der Studierendenvertretung durch das kommende Studierendenparlament getroffen werden“, sagt Daniel Schmidtke, Pressesprecher der Universität Konstanz dem SÜDKURIER.

Bild 1: Gibt es wieder eine Finanzspritze für das Campus Festival? Darüber entscheiden die Studenten
Bild: Hanser, Oliver

Das wiederum bedeutet, dass das Studierendenparlament über die Finanzspritze entscheiden wird. Die nächste Sitzung ist am Mittwoch, 22. Juni. Dann wird aber erst mal nur über den Termin beraten, wann entschieden werden soll.

Der Ruf nach einem kleineren Festival ist da

Klar ist allerdings, dass die Entscheidung nicht einfach wird. Denn: Das Studierendenparlament sei nicht glücklich damit, wie das Campus Festival im Mai verlaufen sei. „Das letzte Studierendenparlament vertrat die klare Meinung, dass die Kooperation mit der Campus Festival gGmbH erneut evaluiert und in vielerlei Hinsicht geändert werden müsse“, sagt Schmidtke. Wie diese Veränderungen auszusehen habe, „wird ebenfalls das neue Studierendenparlament entscheiden“.

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Was die Studierendenvertretung von den Organisatoren fordern wird, weiß auch Steffen Frank von der Verfassten Studierendenschaft noch nicht. „Die Verkleinerung des Festivals wird sicherlich ein Diskussionspunkt sein, zu dem es aber innerhalb der politischen Hochschulgruppen unterschiedliche Positionen gibt. Gleiches gilt generell für die gesamte zukünftige (von der Studierendenschaft gewünschte) Form des Festivals“, sagt er auf SÜDKURIER-Anfrage.

Schrumpf, sieht in der Urabstimmung eine Chance für die Studenten: „Anlass der diesjährigen Urabstimmung war unserem Verständnis nach gewiss nicht, die Veranstaltung an sich in Frage zu stellen, sondern vielmehr den Studierenden verständlicherweise die Möglichkeit zu geben, sich zur Verlegung des Veranstaltungsorts ins Bodenseestadion äußern zu können.“

Kritik am Campus Festival 2022

Hintergrund dieser Forderung ist, dass es erhebliche Kritik an der Organisation des Campus Festival gab. Festivalgäste mussten lange in Warteschlangen im Einlassbereich und an Getränkeständen ausharren. Das Bezahlsystem über WLAN funktionierte nur teilweise. Auch war es vielen Besuchern im Bodenseestadion zu eng. Immerhin strömten 21.000 Besucher auf das Gelände. Die Organisatoren des Festivals wollen für 2023 nachbessern.

Bereits jetzt steht der Termin für das nächste Campus Festival. Musikfans sollten sich daher Freitag und Samstag, 19. und 20. Mai 2023, im Kalender markieren. Dann findet das Festival erneut im Bodensee-Stadion direkt am See statt. Karten kosten für beide Tage zusammen 89,90 Euro, für Schüler, Studenten und Auszubildende 74,90 Euro.