Der Fahrplan der Fähre Konstanz–Meersburg wird ab Montag, 30. Januar, erneut angepasst – das heißt ausgedünnt. Darüber informieren die Stadtwerke Konstanz in einer Pressemitteilung. Grund: Es fahren einfach zu wenige Leute mit. Zahlen und eine Analyse dazu gibt es hier.
Es ist schon das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass die Stadtwerke als Betreiber diesen Schritt vollziehen, um nicht sehenden Auges in die roten Zahlen zu schippern. Bereits Anfang Dezember hatte das städtische Unternehmen die Zahl der Überfahrten zusammengestrichen. Über die Feiertage galt dann wie üblich ohnehin ein längerer Takt.
Nur noch im 20-Minuten-Takt
Schon damals waren für Januar und Februar weitere Reduzierungen angekündigt worden. Nun ist es soweit. Ab 30. Januar verkehrt die Fähre montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr (ab Konstanz) beziehungsweise 10 und 15 Uhr (ab Meersburg) nur noch mit drei statt vier Schiffen – also in einem 20- anstelle eines 15-Minuten-Takts. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen legt die Fähre zwischen 9 und 19 Uhr ebenfalls im 20-Minuten-Takt ab.

Zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags – sprich im Berufsverkehr – werden die gewohnten Kapazitäten laut Stadtwerke-Sprecher Christopher Pape allerdings beibehalten, die Fähre ist dann alle 15 Minuten unterwegs.
Tagsüber tote Hose an Anlegern
Die Stadtwerke Konstanz leiden unter weiterhin sinkenden Beförderungszahlen. Insbesondere zwischen 9 und 15 Uhr sei die Auslastung der Fährschiffe sehr gering, sagt Sprecher Pape. Wer will, kann sich davon in Originalzeit selbst ein Bild machen: Auf der Internetseite der Stadtwerke gibt es Webcams von den Wartebereichen vor den Fähranlegern. Meist herrscht dort tagsüber tote Hose.

Den bisherigen Takt beizubehalten, wäre deshalb weder in wirtschaftlicher noch ökologischer Hinsicht sinnvoll, so Pape weiter. Durch die Fahrplananpassung soll eine bessere Auslastung der Fährschiffe erreicht werden.
In den Ferien Anfang Januar sei das Fahrgastaufkommen gegenüber 2019 – dem Referenzjahr ohne Corona-Einschränkungen – noch zufriedenstellend und auf dem nahezu gleichen Niveau gewesen. „Das sehr gute Wetter und auch der Christmas Garden auf der Mainau hatten positive Auswirkungen“, erklärt Pape.
Starke Einbußen seit dem 9. Januar
Allerdings verzeichne der Fährbetrieb seit 9. Januar unter anderem bei den Transporten von Autos Einbußen von rund 20 Prozent pro Tag gegenüber 2019. Insbesondere wochentags in den Nicht-Pendler-Zeiten seien Fährschiffe maximal zu 50 Prozent ausgelastet.
Mit längeren Wartezeiten sei trotz weniger Fahrten in der Regel nicht zu rechnen, versprechen die Stadtwerke. „Der Fährbetrieb beobachtet die Situation sehr genau. Sollte sich der Transportbedarf erhöhen, werden so schnell wie möglich wieder mehr Schiffe eingesetzt und die Kapazitäten dadurch erhöht“, betont Pape.
Bei der Fahrplangestaltung sei auch ausdrücklich Rücksicht genommen worden auf die Fahrpläne von Städteschnellbussen und der Konstanzer Stadtbuslinie 1. Alle Informationen und der Fahrplan finden sich auf der Homepage der Stadtwerke.