Im Ü-Wagen ist dann erst mal Staunen angesagt. Was von außen wirkt wie ein ziemlich normaler Lastwagen, ist im Inneren ein komplettes Fernseh-Sendezentrum mit rund einem dutzend Arbeitsplätzen, Heizung und unglaublich vielen Bildschirmen, Schaltern, Dreh- und Schiebereglern.
So sieht es also hinter den Kulissen der Konstanzer Fernsehfasnacht aus, im Übertragungswagen des Südwestrundfunks. Da staunen die zehn Gäste, die im Rahmen der Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ an diesen sonst unzugänglichen Ort kommen können, nicht schlecht.
Vier Stunden Live-Sendung bedeuten einen gewaltigen Aufwand, erklärt dann auch Alexander Göbel vom SWR den Gästen. Sechs bis acht Kilometer Kabel müssen im Konzilgebäude und weiter in die ganzen Technik-Fahrzeuge gezogen werden – noch sei es technisch nicht möglich, das alles über Funk zu machen. Wer und was gerade im Fernsehen zu sehen ist, wird in der Bildregie entschieden – dort wird immer einer der sieben Kameras live geschaltet.
Ton und Licht dagegen werden an einem weiteren beeindruckenden Technik-Pult direkt im Saal gesteuert. Nach Baden-Baden wird das Signal via Satellit übertragen. Nur drei Sekunden beträgt der zeitliche Versatz zwischen Live-Programm im Saal und Ausstrahlung im Fernsehen.
Jede Requisite muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein
Hartwig und Helga Renner, Ulrike und Wolfgang Holzer, Gerhard und Susanne Grundler, Silvia Tremmel, Edith Göttler sowie Gottfried und Claudia Böhler staunen nicht schlecht, als ihnen im Wortsinn die Türen nicht nur zur Sendetechnik, sondern auch in den Bereich hinter den Kulissen geöffnet werden. Sie sehen, wie eng es hinter der Konzil-Bühne zugeht und was alles bedacht werden muss, dass die richtigen Requisiten zur richtigen Zeit bereitliegen und dann auch am korrekten Ort platziert werden. Und auch die Arbeit der Maskenbildnerinnen erregt Staunen, immerhin müssen sie zahlreiche Mitwirkende in kurzer Zeit versorgen.

Dass das alles Aufwand bedeutet Geld kostet – das am Ende über den obligatorischen Rundfunkbeitrag bei den Bürgerinnen und Bürgern eingezogen wird –, das ist zumindest den zehn Gewinnern von „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ an diesem Abend deutlich geworden.
Auch Landessenderdirektorin Stefanie Schneider, die sich für die Gruppe ebenfalls Zeit nimmt, betont noch einmal, dass es am Ende die Gemeinschaft ist, die solche aufwendigen Fernsehübertragungen möglich macht. Dass es sich lohnt, das steht zumindest für Alexander Göbel außer Frage: „Mit der Fasnacht sind wir sehr erfolgreich, und wir unterstützen das Brauchtum gerne.“