Die Fassade der ehemaligen Landeszentralbank – das Gebäude wurde 1902 für die seinerzeitige Reichsbank gebaut – ist stadtbildprägend und als Kulturdenkmal anerkannt. Der Schein aber trügt, denn: Für den Einzug der Landeszentralbank (LZB) wurde 1981 das Gebäude massiv unterkellert, um- und ausgebaut und im gleichen Jahr mit einem Erweiterungsbau in der Schulstraße komplettiert.
Dieser Trakt an der Schulstraße wurde 1981 angebaut. Bald sollen die Abbrucharbeiten beginnen. Lediglich der Betonsockel soll stehen bleiben, auf dem ein Neubau errichtet werden soll, der noch weiter in den Innenhof reichen werde.
Noch ein kurzer Abstecher in den besagten Innenhof der ehemaligen LZB: Unter dem Boden befindet sich ein alter Öltank. Dieser soll im Zuge der Baumaßnahmen für die Umnutzung des Anwesens entfernt werden. Hier soll eine Tiefgarage entstehen.
An den Eingangsbereich der LZB können sich noch die Konstanzer erinnern, allerdings stand hier schon seit vielen Jahren niemand mehr. Noch weiter ins Innere des Hauses sind eigentlich nur die Angestellten vorgedrungen.
Diesen großen Raum, in dem einst Besprechungen stattfanden, sowie die großen und kleinen Räume in den Obergeschossen soll das Fitness-Franchise-Unternehmen Injoy nutzen. Und so sieht es vor den Bauarbeiten im Innern aus.
Der Raum direkt unter dem Dach ist kein Ballsaal – auch wenn er auf den ersten Blick so aussieht. Das ausgebaute Geschoss des LZB-Altbaus diente seinerzeit den Mitarbeitern als Aufenthaltsraum. Direkt daneben gibt es eine kleine Küche im 80er-Jahre-Stil.
Von ganz oben im LZB-Gebäude, geht es wieder nach unten. Genauer gesagt: Über das Erdgeschoss kommt man in den Kellerbereich. Durch diese dicken Stahltüren gelangten die LZB-Mitarbeiter zu den dortigen Tresorräumen.
Was liegt hinter den grünen Stahltüren? Der Tresorraum. In diesem wurde einst sehr viel Geld gelagert, doch nun ist kein Pfennig (oder Cent) mehr zu finden. Doch zukünftig soll hier wieder Wertvolles gelagert werden – geplant ist ein Weinlager.
Während Bankzeiten war der Keller schon tabu – und das soll er auch künftig bleiben. Die Tresorräume sollen als Weinlager genutzt werden. Besucher werden sich mangels eines zusätzlichen Flucht- und Rettungswegs dort nicht aufhalten können.
Der Einblick in die Keller ist spannend. Mancherorts wurde nicht alles weggeräumt, als die Bank aus dem Anwesen auszog. Hier sieht es aus, als würde gleich ein Mitarbeiter wieder zu seinem Platz kommen und weiterarbeiten. Die Akten sind noch da.
Die Verantwortlichen der LZB hatten für alle Fälle vorgesorgt. Nachvollziehbar, denn anno 1981 war noch die Zeit des Kalten Kriegs. Für die Mitarbeiter wurde für den Notfall ein Luftschutzkeller eingerichtet. Wie es drinnen aussieht, sehen Sie im Video.
Diese 28 Sitzbänke samt Kopfstützen im Luftschutzbunker stammen noch aus den 1980er Jahren. Auf der Ablage lagern mehrere große Kanister. Vielleicht sollten diese im Fall eines Angriffs mit Trinkwasser gefüllt werden.
Einfach so in einer Ecke liegengelassen: Warum diese Ausrüstungsgegenstände auf dem Boden des Luftschutzkellers liegen und wie lange schon, weiß beim Rundgang keiner.