Menschen, die am 1. April geboren sind, haben offenbar eine Art Sonderstatus in Sachen Aprilscherz. Ihr Geburtstag wird schmunzelnd kommentiert, selbst hereingelegt aber werden sie selten. Wolfgang Gensle, Ortsvorsteher in Litzelstetten und selbst ein 1. April-Geburtstagskind, will dann auch gar keine großen Scherze machen, wie er sagt.

Die Purren-Seilbahn

Ein Geburtstagskind des 1. Aprils: Wolfgang Gensle.
Ein Geburtstagskind des 1. Aprils: Wolfgang Gensle. | Bild: Scherrer, Aurelia

Allerdings hat er einen Vorschlag. „Nachdem Litzelstetten dieses Jahr den Campingplatz eröffnen kann, sind weitere Planungen in der Pipeline, die kurzfristig umgesetzt werden sollen“, schreibt er. Um den Campinglatz an den maritimen ÖPNV anzubinden, werde ein 100 Meter langer Anlegesteg für Solarboote in Auftrag gegeben.

„Damit dieser dann barrierefrei erreicht werden kann, ist eine Seilbahn vom Steg auf den Aussichtspunkt Purren mit Zwischenstation in der Dorfmitte vorgesehen.“ Wenn das mal keine aussichtsreiche Unternehmung ist...

Der Fantasie-Vogel

Patrick Romers Liebste, Antonia Hemmer, hat am 1. April Geburtstag.
Patrick Romers Liebste, Antonia Hemmer, hat am 1. April Geburtstag. | Bild: Schuler, Andreas

Auch Fernsehbauer Patrick Romer aus Oberdorf hat zum 1. April eine besondere Beziehung. Denn seine Antonia feiert an diesem Tag ebenfalls Geburtstag. Wer da heute wen reinlegt, ist ungewiss. In seiner Kindheit jedenfalls wurde Patrick Romer „April, April“-Opfer seiner Großeltern.

Denn er glaubte damals seinem Großvater, als der erzählte, dass die Oma einen Vogel gefangen habe und ihn in ihrer Hand halte. So sei die ganze Kinderschar zur Oma gelaufen – nur um dann festzustellen, dass sie geleimt worden war.

Das falsche Schloss

Autorin Gaby Hauptmann ist für einen Spaß zu haben.
Autorin Gaby Hauptmann ist für einen Spaß zu haben. | Bild: Paul Schirnhofer

Ein große Kugel Eis hat Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann aus Allensbach ihrer Freundin als Wiedergutmachung nach einem gelungenen Aprilscherz spendiert. Dieser liegt schon etwas zurück, aber sie erinnert sich noch gut an den Streich bei einer gemeinsamen Fahrradtour. Beide hatten gleichfarbige Zahlenschlösser für ihre Räder. Zudem kannte Gaby Hauptmann den vierstellige Nummerncode ihrer Freundin.

Bei einer Rast in Stein am Rhein tauschte sie die beiden Schlösser heimlich aus. Als die Freundin dann nach mehreren ergebnislosen Versuchen, ihr Schloss zu öffnen, langsam an ihrem Verstand zweifelte, klärte Gaby Hauptmann die Freundin mit dem klassischen „April, April“ auf.

Der angebliche Rücktritt

Auch vor Geistlichen macht der Aprilscherz keinen Halt, wie Armin Nagel, katholischer Pfarrer der Bodanrückgemeinden, berichtet: „Als ich mich am Ostersonntag vor drei Jahren beim gemeinsamen Frühstück in Dingelsdorf gerade voll beladen mit Kaffee und Gebäck hinsetzen wollte, eröffnete mir die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Regina Münch, dass sie in Zukunft kürzertreten möchte.

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Ihr Lebensgefährte würde sich wünschen, dass sie doch bitte mehr Zeit daheim und mit ihm verbringen soll. Deshalb täte es ihr zwar schrecklich leid, aber vom Vorsitz des Pfarrgemeinderats wolle sie ab sofort zurücktreten.“ Zum Glück löste Regina Münch nach zweiminütiger Grabesstille die schlechte Stimmung mit „April, April“ auf – und Armin Nagel konnte seinen Kaffee doch noch genießen.

Der unerwartete Gast

In der Pizzeria Sido in Litzelstetten ist gefühlt täglich der 1. April, denn lustige Geschichten hat das Team jede Menge auf Lager. Eine der besten ist die von dem hereingelegten Kollegen bei einer Feier. Er kam später dazu und hatte ein Video mitgebracht.

Unter einem Vorwand lockte man ihn wieder hinaus, versteckte das Video und begrüßte den zurückkehrenden Kollegen so, als wäre er gerade erst aufgetaucht. Wenn da alle Scherzbolde mitspielen und eisern an ihrer Legende festhalten, kann das schon ziemlich lustig werden.

Das magische Auto

Ein weiterer italienischer Aprilscherz: Kurz vor Ende eines Fußballspiels an einem 1. April stibitzten zwei 17-Jährige die Autoschlüssel des Torwarts. Die beiden hatten zwar keinen Führerschein, parkten das Auto aber dennoch ein paar hundert Meter weiter weg.

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Der Blick des Autobesitzers muss Bände gesprochen haben, und erst als er dabei war, die Polizei zu rufen, löste man den Scherz auf... Übrigens: Auf gezielte Nachfrage versicherte das Team der Pizzeria, dass am 1. April definitiv keine Gäste hereingelegt werden.