Hoppla, da hängen ja neue Schilder – so ist es vielen Autofahrern in Konstanz ergangen, die regelmäßig vom Zähringerplatz in Richtung Wollmatingen unterwegs sind. Zunächst in Richtung stadteinwärts, inzwischen auch stadtauswärts, hängen dort nun runde Tafeln, die Tempo 40 anordnen, versehen mit dem Zusatz: Lärmschutz.
Und auf der weitgehend geraden, übersichtlichen Strecke dürfte eine Tempo-Übertretung bald teuer werden. Nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit stellt die Stadtverwaltung auf den neu limitierten Strecken ihren Blitzer-Anhänger auf, wie zuletzt in der Allmannsdorfer Straße und in der Folge dann in der Friedrichstraße. An beiden Standorten waren zuletzt zahlreiche Übertretungen dokumentiert worden.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Wie den Unterlagen zu den Haushaltsberatungen zu entnehmen ist, will das Bürgeramt zwischen Bismarcksteig und Zähringerplatz auch eine stationäre Blitzer-Säule einrichten. Sie würde dann dauerhaft Tempo 40 überwachen und könnte laut Verwaltung Anfang 2026 in Betrieb gehen.

Und das ist nicht alles. Nachdem an der Ortseinfahrt von Litzelstetten schon seit 2018 ein stationärer Blitzer steht, sind weitere Standorte auf dem Bodanrück geplant. In Dettingen (Konstanzer Straße) geht es um die Durchsetzung von Tempo 30.
In Dingelsdorf-Oberdorf (Kronbohlstraße, bei der Abzweigung nach Oberdorf und zum Fuchshof, hier ist das Limit 60) ist ebenfalls ein Blitzer geplant.

Die drei Säulen sollen wechselnd mit zwei Kameras bestückt werden, sodass Autofahrer nie wissen, welche gerade scharf geschaltet sind.
Schon im ersten Jahr will die Stadt ein Plus machen
Die Stadtverwaltung betont, die Blitzer würden zur Erhöhung der Verkehrssicherheit aufgestellt, und es gebe auch regelmäßig entsprechende Forderungen aus der Bürgerschaft. Deutlich wird in der Vorlage aber auch, dass die Stadt dabei nicht draufzahlen wird: Schon im ersten Jahr könnte sich die Investition von rund 225.000 Euro lohnen.
Innerhalb eines Jahres rechnet die Verwaltung aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit 15.000 Fällen an den drei neuen Überwachungspunkten. Bei einem durchschnittlichen Bußgeld von 34 Euro wären das rund 500.000 Euro an Mehreinnahmen. Dem stehen rund 100.000 Euro Kosten für das zusätzliche Personal gegenüber, weil die Daten ausgewertet und im Ordnungswidrigkeiten-Verfahren rechtlich nachbereitet werden müssen.
Wenn die Politik zustimmt, hat Konstanz dann bald an elf Standorten stationäre Blitzer, von denen immer sieben mit einer Kamera bestückt sind. Außerdem betreibt die Stadtverwaltung einen vollautomatischen Blitzer-Anhänger, der an wechselnden Standorten jeweils für einen längeren Zeitraum aufgestellt wird.
Hinzu kommt eine mobile Anlage, bei der ständig Personal vor Ort sein muss. Im Haushalt für 2025 rechnet die Stadt mit Einnahmen von 3,72 Millionen Euro aus Bußgeldern. In dieser Summe sind aber auch Parkverstöße und anderes enthalten und die Kosten noch nicht abgezogen.