Ein weiterer Radunfall in Konstanz hat ein tragisches Ende genommen: Eine 86-jährige Frau, die am 24. November in der Innenstadt nahe dem Münster verunglückt war, erlag eine Woche später im Krankenhaus ihren Kopfverletzungen. Darüber informierte das Polizeipräsidium Konstanz am 5. Dezember in einer Pressemitteilung.
Die Polizei sucht nachträglich Zeugen zu dem Unfall, der sich an jenem Donnerstag gegen 8.30 Uhr ereignet hatte. Die Seniorin war mit einem normalen Fahrrad und ohne Helm vom Münsterplatz in Richtung Wessenbergstraße unterwegs, als es passierte.
Auf Höhe des Pfalzgartens bog die 86-Jährige laut Polizei unvermittelt nach links ab und stieß dabei mit einem 47-jährigen Pedelec-Fahrer zusammen, der die Frau gerade überholte. Beide stürzten.
Der Mann mit dem Pedelec erlitt dabei nur leichtere Verletzungen und begab sich selbstständig in ärztliche Behandlung. Ein Pedelec ist ein deutlich schwereres Rad mit elektrischer Motorunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde. An drei der vier tödlichen Radunfälle des Jahres 2022 in und um Konstanz war ein solches Fahrrad beteiligt.
Vier Todesfälle innerhalb weniger Monate
Die Serie begann erst im zweiten Halbjahr: Am 13. Juli fuhr auf dem Bodenseeradweg in Höhe Waldsiedlung Reichenau eine Frau mit ihrem Pedelec auf ihren vorausradelnden Mann auf und knallte mit dem Kopf auf den Boden.
In der Nacht zum 28. Juli stürzte eine 24-Jährige auf der Abfahrt Universitätsstraße über den Lenker; auch sie hatte keinen Helm getragen und war von den Ärzten nicht mehr zu retten. Am 5. November kam es dann zum Zusammenstoß zweier Radfahrer auf dem Zweirichtungsradweg an der Konzilstraße. Eine 80-jährige Frau, ohne Helm auf einem Pedelec unterwegs, kollidierte mit einem 30 Jahre alten Radfahrer.
Beide waren nach den Ermittlungen der Polizei zu weit mittig gefahren. Nach dem Tod der Radfahrerin, die ebenso wie die anderen drei Opfer im Krankenhaus starb, war eine Diskussion über die Sicherheit des Radwegs an der Konzilstraße entbrannt.
Im jüngsten Fall bittet die Polizei Zeugen, die den Zusammenstoß beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer (07733) 9960-0 mit der Verkehrspolizei Mühlhausen-Ehingen in Verbindung zu setzen.