Das 1975 fertiggestellte Bauwerk muss grundlegend saniert werden. „Das muss mindestens 50 Jahre halten“, betont Meyer. Neben technischen Veränderungen soll es auch Verbesserungen beim Komfort geben. So werde die obere Dehnfuge von 60 auf zehn Zentimeter verringert, erläutert Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf.

„Damit die von der Alten Rheinbrücke kommenden Radfahrer schön bequem in die Abfahrt einbiegen können, wird das bisherige Eck abgerundet“, ergänzt Meyer. Aus Sicherheitsgründen wird auch das neue Edelstahlgeländer auf 130 Zentmieter erhöht, damit es den geltenden Vorschriften genügt, so der Bauleiter.

Salzwasser führte zu Beschädigungen

Neu gegossen werden die beiden Fahrbahnbegrenzungen und deren Armierungseisen teilweise ersetzt, sofern sie durch eindringendes Salzwasser beschädigt wurden. Eine besondere Herausforderung stellt die Geometrie dar. „Es ist alles gekrümmt. Wir haben es mit einem relativ harten Beton zu tun“, erläutert Dirk Meyer.

Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf, Bauleiter Dirk Meyer und Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn (von links) stehen auf der ...
Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf, Bauleiter Dirk Meyer und Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn (von links) stehen auf der freigelegten, tragenden Betondecke der sogenannten Fahrradspindel, die zum Bärengraben führt. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Erhalten bleibt die tragende Betondecke. Nachdem ihre Oberfläche gereinigt wurde, erhält sie eine Epoxidharzschicht, die mit Quarzsand eingestreut wird. Darauf kommt eine stabile Kunststofffolie als Abdichtung. Den Abschluss bilden zwei Gussasphaltschichten. Die obere ist die Verschleißschicht.

„Darauf kommt Natursplit, damit die Oberfläche vernünftig griffig wird“, erläutert Meyer. Wegfallen wird jedoch eine Besonderheit, die aber seit vielen Jahren nicht mehr funktioniert hatte. Unter der Fahrbahndecke gab es eine Heizung. „Die wird aber nicht wieder instand gesetzt“, betont Uwe Kopf.

Beheizte Fahrbahn gibt es nicht mehr

Laut Dirk Meyer war sie abgeschaltet worden, als die Stadtwerke zu einem städtischen Eigenbetrieb wurden. Die Stadtwerke hatten bis dahin die Energiekosten getragen. Das wollten sie nun nicht mehr, und der Stadt seien diese zu hoch gewesen, erläutert der Bauleiter. Von der Schalttafel bis hin zu den Heizleitungen wurde nun alles entfernt.

„Das ist eine der komplexeren Bauarbeiten, die wir derzeit in Konstanz am Laufen haben“, erklärt Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. „So eine Sanierung gibt es ganz, ganz selten. Brückenbau ist etwas ganz Eigenes. Man sieht, wie viel Armierungseisen benötigt wird. Das sind alles Einzelanfertigungen. Dafür gibt es nicht umsonst eine Förderung vom Land. Die beträgt 40 Prozent der Bausumme“, ergänzt er.

Abgerundet wird das Eck bei der Abfahrt zu den Unterführungen. Dafür muss unter anderem die Stahlarmierung aufwendig eingepasst werden.
Abgerundet wird das Eck bei der Abfahrt zu den Unterführungen. Dafür muss unter anderem die Stahlarmierung aufwendig eingepasst werden. | Bild: Nikolaj Schutzbach

„Rund 700.000 Euro beträgt die Ausschreibungssumme“, berichtet Dirk Meyer. Allerdings ist darin auch die Sanierung des Susosteigs enthalten. Die Arbeiten werden im Anschluss vorgenommen. Dass beides in ein Angebotspaket gepackt wurde, hat für den Bauleiter einen ganz einfachen Grund: „Den Susosteig würde niemand machen wollen, wenn das ein Einzelauftrag wäre. Dazu wäre der Umfang zu gering“.

Sehr zufrieden ist Uwe Kopf damit, dass sein Amt über eigene Fachleute verfügt. „Das ist toll. Die müssten wir sonst einkaufen“, erklärt er, „es sind viele Sachen aufgetaucht, womit wir nicht gerechnet haben. Aber wir konnten schnell reagieren.“

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