Was soll der Obdachlose mit Hund tun? Bisher ist nicht absehbar, wie die Stadt dem Mann über den Winter helfen könnte, es sei denn, er gibt seinen Hund ab – das einzige Wesen, dass ihm immer treu zur Seite steht. Andere Kommunen bieten in ihren Notunterkünften Bereiche für Menschen mit Hunden an. Konstanz hat schon für den Wohnungslosen ohne Tier kaum Platz. Und für die Geflüchteten, für Frauen in Not, Kinder.
Viele Plätze in Notunterkünften werden momentan von Menschen belegt, die eigentlich fit für den normalen Wohnungsmarkt wären. Nur gibt ihnen keiner eine Bleibe, sie konkurrieren mit Gutverdienern ohne Schufa-Einträge und soziale Probleme. Die Stadt müsste eingreifen und diese Menschen nach und nach in Mietwohnungen unterbringen. Dann gäbe es auch mehr Raum für Obdachlose, die jetzt auf der Straße leben, und vielleicht sogar für ihre Hunde. Der Obdachlose aus dem Gemeinderat hängt am Ende dieses Rattenschwanzes von Problemen – dort, wo es am meisten wehtut. Die Stadt kann langfristig nur gegensteuern, wenn sie sich wo immer es geht Grundstücke und Häuser krallt. Sodass sie in den Markt eingreifen und Wohnungen verteilen kann. Nun hatte der Gemeinderat in dieser Sitzung auch die Möglichkeit, acht vermietete Wohnungen in Dettingen zurückzukaufen. Er ließ sie verstreichen. Die städtische Wobak steckt ihr Kapital lieber nur in Neubauten.