Einbrecher handeln gerne im Schutz der Dunkelheit. Ihnen dürfte es entgegenkommen, dass es seit der Umstellung auf die Winterzeit wieder deutlich früher dunkel wird. Denn die vergangenen zwei Jahre waren für die Langfinger nicht sehr geeignet: Während Corona gab es für die Kriminellen weniger Chancen, in Wohnungen einzubrechen.

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Kriminalhauptkommissar Bernd Hoffmann vom Polizeipräsidium Konstanz kennt sich mit dem Thema aus. Er ist außerdem Leiter des Arbeitsbereichs Eigentum. „In der dunklen Jahreszeit nimmt der Einbruch, gerade der Wohnungseinbruch, immer zu“, sagt Hoffmann. Das sei in den vergangenen Jahren bereits immer so gewesen. Der Grund ist denkbar einfach: Täter können nicht gut gesehen werden. Und noch etwas kommt dazu, erklärt Hoffmann. Wenn es abends bereits um 17 Uhr dunkel wird, „dann lässt sich natürlich leichter ein Objekt finden, wo offenbar niemand zu Hause ist.“

Bernd Hoffmann ist stellvertretender Leiter der Kriminalinspektion 2 bei der Kriminaldirektion Rottweil und Leiter des Arbeitsbereichs ...
Bernd Hoffmann ist stellvertretender Leiter der Kriminalinspektion 2 bei der Kriminaldirektion Rottweil und Leiter des Arbeitsbereichs Eigentum. | Bild: Kriminaldirektion Rottweil / Breuer

Laut Hoffmann sei die einfachste Präventionsmaßnahme daher, ein bis zwei Lampen mit Zeitschaltuhren auszustatten. Wenn Licht im Haus brennt, wird es von den potenziellen Einbrechern wohl schneller als mögliches Ziel verworfen. Das zeige auch die Erfahrung: Ein großer Teil der Geschädigten nach einem Einbruch würde angeben, dass kein Licht angeschaltet war, als die Tat passierte.

Weniger Einbrüche während Corona-Zeit

Mit der Pandemie hat die Zahl vieler Straftaten abgenommen, darunter auch Wohnungseinbrüche. Im Jahr 2019 gab es in der Stadt Konstanz 34 Taten, im ersten Corona-Jahr 2020 waren es nur noch 19. Für 2021 wurden dann noch 15 Wohnungseinbrüche von der Polizei aufgenommen.

„Das lag natürlich auch an Corona“, sagt Hoffmann. Die Grenzen an Nachbarländern waren dicht, teilweise wurden Grenzkontrollen wieder eingeführt, sogar Ausgangssperren wurden verhängt. „Für potenzielle Einbrecher natürlich eine ganz schlechte Zeit“, sagt Hoffmann.

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In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche zwar ab, nach Corona dürften die Fälle wohl aber wieder zunehmen. Tatsächlich sei das jetzt schon zu bemerken. „Davon muss man ausgehen. Die Einbrecher sind ja nicht ausgestorben“, so Hoffmann. Und noch etwas bemerkt der Kriminalhauptkommissar: Die Deliktstreue würde abnehmen. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass ein Täter, der vorher beispielsweise in Autowerkstätten eingebrochen ist, sich auch weiterhin darauf beschränkt.

Hohe Aufklärungsquoten in Konstanz

Ob ein Einbruch von der Polizei aufgeklärt werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Im Jahr 2021 ist das den Ermittlern in Konstanz in 46,7 Prozent der Fälle gelungen. Bei Tageswohnungseinbrüchen steht sogar eine perfekte Quote von 100 Prozent. Hoffmann räumt aber gleich ein, dass es eben nur zwei Fälle gab: „Wenn man die beiden klären kann, ist man bei 100 Prozent.“ Insgesamt liege die Aufklärungsquote bei knapp über 50 Prozent, „was ein sehr guter Wert ist“, betont der Ermittler.

Die Quote schwankt von Jahr zu Jahr. 2014 etwa sei die Zahl der Wohnungseinbrüche sprunghaft angestiegen, von 88 Fällen im Vorjahr auf 167. Etwa ein Drittel davon konnte gelöst werden, bei Tageswohnungseinbrüchen waren es 45 Prozent.

Profis sind eher in Banden unterwegs

Was dabei eine Rolle spielt: Wenn eine Bande gefasst werden kann, die für längere Zeit tätig war, könnten mehrere Fälle auf einmal aufgeklärt werden. „Schwerer tut man sich natürlich, wenn die Zahlen relativ niedrig sind“, sagt Hoffmann.

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Ob Einbrüche eher von Einzeltätern oder von Banden begangen werden, könnte auch nicht klar gesagt werden. Allerdings habe sich über die Jahre hinweg gezeigt, dass professionelle Einbrüche eher von zwei oder mehr Personen ausgeführt werden.