Es ist eines der wichtigsten Konstanzer Bauprojekte – und zumindest der symbolische erste Spatenstich dafür ist jetzt vollzogen worden. Vertreter von Behörden und Baufirmen nahmen am Freitag, dem 13. Januar, nördlich der Schänzlebrücke die Spaten für den neuen Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) in die Hand. Bis Ende 2023 soll der Umsteige- und Parkplatz auf der rechten Seerheinseite schräg gegenüber dem Bodenseeforum fertig sein.

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Der erste Schritt zum Brückenquartier

Das Projekt sei der erste große Schritt zur Erschließung des geplanten Brückenquartiers in Petershausen und gleichzeitig ein wichtiger Meilenstein für die Reduzierung des Verkehrs in der Konstanzer Altstadt, schreibt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. „Wir wollen den motorisierten Verkehr weitgehend aus der Altstadt raushaben“, sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt beim Ortstermin.

Vor diesem Hintergrund sei das Vorhaben ein zentraler Baustein für die städtische Gesamtentwicklung und auch ein Zeichen für die Willkommenskultur in Konstanz. Weniger Verkehr und damit eine signifikante Entlastung von Lärm und Abgasen, so die Hoffnung, werden die Aufenthaltsqualität in der Altstadt wesentlich verbessern. „Dieses Versprechen lösen wir mit dem Bau des ZOB ein“, ergänzte Burchardt.

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Laut Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn wird der ZOB am Brückenquartier künftig von täglich 30 bis 35 Fernbussen angefahren. Das sind mehrere tausend Fahrten jährlich – „ein Beleg für die Notwendigkeit dieses neuen Mobilpunktes“, so Langensteiner-Schönborn.

An den fünf Busbahnsteigen des ZOB werden die Fahrgäste auf die Angebote des ÖPNV umsteigen können. Zudem entstehen auf dem 5500 Quadratmeter großen Areal 21 Reisebusstellplätze, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Hier – und nicht mehr linksrheinisch am Döbele und auf Klein Venedig – sollen künftig die Busfahrer parken, nachdem sie ihre Reisegruppe in die Altstadt gebracht haben, um sie zur verabredeten Zeit wieder abzuholen.

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Für die Realisierung des ZOB sind 6,7 Millionen Euro im städtischen Haushalt veranschlagt. Weitere Elemente der Mobilitätsdrehscheibe am Schänzle-Brückenkopf sind ein öffentliches Parkhaus mit im ersten Bauabschnitt etwa 700 Auto-Stellplätzen, Carsharing-Plätze, E-Mobility-Ladestationen sowie ein Bike+Ride-Parkhaus einschließlich Ladestationen für E-Bikes. 30 neue Fahrradbügel werden unterhalb der Schänzlebrücke installiert, auch die bestehende Konrad-Mietradstation soll in den neuen Mobilpunkt integriert werden.

Teilweise Sperrung für Anschlussarbeiten

Die aktuelle Teil-Sperrung der Reichenaustraße gehört zu den vorbereitenden Arbeiten am ZOB. Für die dortigen, behindertengerecht geplanten sanitären Anlagen wird ein Anschluss an das öffentliche Kanalnetz eingerichtet. Zudem kommen Leitungen etwa für die Beleuchtung und Anzeigetafeln in die Erde.

Den Projektbeschluss hatte der Konstanzer Gemeinderat bereits im Dezember 2021 gefasst. Im vergangenen November hatte die Stadt einen provisorischen Parkplatz mit Stellflächen für Autos und Wohnmobile angelegt. Dieser Parkplatz wird entfernt, sobald das künftig von den Stadtwerken betriebene Parkhaus seinen Betrieb aufnimmt.

So soll das Asisi-Panorama bei der Schänzlebrücke aussehen.
So soll das Asisi-Panorama bei der Schänzlebrücke aussehen. | Bild: Oliver Hanser

Ergänzend zum Mobilpunkt entsteht nördlich der Reichenaustraße in den kommenden Jahren das Brückenquartier mit einem gemischten Nutzungsangebot, bestehend aus Gewerbeflächen, Freizeit- und Kulturangeboten sowie Wohnbereichen. Gemeinsam mit dem Panorama-Gebäude, in dem der Berliner Künstler Yadegar Asisi eine 360-Grad-Darstellung mit Szenen aus den Konziljahren zeigen wird, soll Konstanz eine Art neues Eingangstor erhalten.