Dieser Unfall führt zu vielen Fragen, die die Ermittler nun klären müssen: Am frühen Sonntagmorgen, 27. Oktober, hat der Fahrer eines VW auf der Autobahn A8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Süd und Pforzheim Ost einen Unfall verursacht und ist im Anschluss mit einem weiteren Insassen geflüchtet. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Unfallflucht, denn das Fahrzeug wurde zuvor am Bodensee als gestohlen gemeldet.
Wie aus der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe (Zweigstelle Pforzheim) und des Polizeipräsidiums Pforzheim hervorgeht, sei das Fahrzeug vor dem Unfall bereits Zeugen aufgefallen, da zunächst auf der Autobahn 81 in Fahrtrichtung Stuttgart andere Verkehrsteilnehmer durch die Fahrweise gefährdet worden seien.
Unfall auf der A8: VW im Wert von rund 75.000 Euro schwer beschädigt
Weiter heißt es: „Als der VW im weiteren Verlauf auf der A8 am Kreuz Stuttgart kontrolliert werden sollte, entzog sich dem der Fahrer und fuhr mit stark überhöhter Geschwindigkeit (bis zu 230 km/h) in Richtung Karlsruhe weiter.“ Etwa 30 Kilometer raste das Auto über die Autobahn, bis der Fahrer gegen 1.15 Uhr in einem Baustellenbereich hinter der Anschlussstelle Pforzheim-Süd die Kontrolle verlor.
Im Zufahrtsbereich der Tank- und Rastanlage Enztal kommt es daraufhin zu Kollisionen mit Betonleitwänden, einer Leitplanke und mehreren Verkehrszeichen. Der nahezu fabrikneue VW im Wert von rund 75.000 Euro wurde dabei schwer beschädigt. Im Anschluss an den Verkehrsunfall flüchteten der Fahrer und ein weiterer Fahrzeuginsasse zu Fuß von der Unfallstelle.
Das Unfallfahrzeug wurde offenbar im Raum Konstanz gestohlen
Sofort leitete die Polizei eine Fahndung nach den Flüchtigen ein. Kurz darauf konnte ein 22-Jähriger festgenommen werden, bei dem es sich laut Polizeiangaben mutmaßlich um den Fahrer des verunfallten Pkw handelt. Eine Überprüfung des Unfallfahrzeuges ergab, dass dieses nicht dem Verhafteten gehörte, sondern offenbar am Vorabend im Raum Konstanz gestohlen worden war.
Der libysche Staatsangehörige, der im dringenden Verdacht steht, den verunfallten VW gemeinsam mit seinem Mitinsassen gestohlen zu haben, wurde noch am Sonntag, 27. Oktober, dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Karlsruhe vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Pforzheimer Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und setzte diesen in Vollzug.
Der in der Schweiz gemeldete Tatverdächtige, der sich bislang nicht zum Tatvorwurf geäußert hat, befinde sich seither in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu den näheren Umständen des Fahrzeugdiebstahls sowie zu dem bislang unbekannten Mitinsassen, dauern derzeit noch an.