Für viele Sportschwimmer ist der September eine ungeliebte Übergangszeit: Denn wenn die Blätter sich verfärben, die Hitze nachlässt und die Schule beginnt, schließt das Freibad. Das betrifft in Konstanz neben dem Rheinstrandbad auch das Freibad bei der Therme, das neben Liegewiese und Spaßbecken auch ein 50-Meter-Schwimmerbecken besitzt.
Ab diesem Zeitpunkt müssen die Schwimmer ihr Training verlegen, die meisten nutzen dazu das Schwaketenbad mit stärker gestaffelten und letztlich höheren Eintrittspreisen. Diese Saison ergibt sich allerdings eine Änderung, die manche Sportler nicht begeisterte. Wie jedes Jahr stellte das Thermen-Freibad mit Ende der Sommerferien am 8. September seinen Betrieb ein.
Dieses Mal aber mit einer Besonderheit: Die Therme, die weiter geöffnet bleibt, stellt ihren Badegästen die Nutzung des Schwimmerbeckens bis Ende September zur Verfügung. Sportschwimmern, die nur die 50-Meter-Bahn nutzen wollen, aber bleibt der Eintritt zum Becken verwehrt – außer sie zahlen den Therme-Eintritt in Höhe von 16,50 Euro pro Erwachsenen für drei Stunden wochentags.
Ein Thermalbecken wird saniert
Warum diese Ungleichbehandlung? Grund dafür sei eine Revision des Thermalaußenbeckens, wie Christopher Pape, Sprecher der Stadtwerke und der Bädergesellschaft Konstanz (BGK), auf Nachfrage des SÜDKURIER angibt. In der Zeit der Renovierung könne das Becken nicht genutzt werden, deshalb wollte die Bädergesellschaft ihren Kunden einen Ersatz anbieten – und setzte den Betrieb des Schwimmerbeckens fort.
Eine Einbindung der Freibadkunden, meist Personen, die entweder auf den Sport hin orientiert sind oder die günstigeren Freizeitangebote des Freibads schätzen, hält die BGK nicht für umsetzbar. „Die Freibadumkleide sowie die zum Freibad gehörigen Duschen und WCs sind nicht mehr in Betrieb“, schreibt Pape. So sei nur der Zugang durch die Therme möglich und man könne die Besuchergruppen für Therme und ausschließlich fürs 50-Meter-Becken nicht voneinander trennen.
Eintritte fallen höchst unterschiedlich aus
Ob das die Sportler, die nur mal eben morgens oder abends ihr 1000-Meter-Training absolvieren wollen, überzeugt? Vermutlich nicht. Immerhin sind die Preisunterschiede empfindlich: Ein Eintritt ins Freibad kostet 6,80 Euro, die Thermennutzung für eineinhalb Stunden 13,50 Euro. Fürs Schwaketenbad zahlt man für eineinhalb Stunden 6,50 Euro, das zumindest ist ein dem Freibadeintritt vergleichbarer Preis, wenn auch von kurzer Nutzungsdauer.
Die BGK will mit ihrem Angebot der Schwimmerbecken-Nutzung zugleich testen, ob die Thermegäste diese Möglichkeit gern annehmen oder dem (deutlich kühler temperierten) Schwimmerbecken eher gleichgültig gegenüberstehen, erläutert Pape auf Nachfrage.