In Sachen Radverkehr hat sich die Konstanzer Stadtverwaltung für das neue Jahr einiges vorgenommen. Ein Überblick zu den Plänen und deren Kosten.
Zwei neue Fahrradstraßen und Poller gegen Autos
- Eichhornstraße/Jakobstraße: Noch diesen Januar sollen die Arbeiten für die neue Fahrradstraße starten, die von der östlichen Eichhornstraße ab Höhe Villa Douglas über die Jakobsstraße bis Höhe Hermann-von-Vicari-Straße führen wird. Die Verwaltung rechnet mit einem voraussichtlichen Abschluss der Arbeiten im April. Die genauen Kosten stünden – Stand Ende Dezember 2021 – noch nicht fest, Fördermittel würden aber beantragt. Durch die Umwidmung in eine Fahrradstraße gilt auf der Strecke für Autofahrer künftig Tempo 30. Zugleich wird die testweise eingeführte Einbahnstraßenregelung in der Eichhornstraße wieder aufgehoben. Lediglich auf Höhe der Kurve vom Herrmann-Hesse-Weg bis zum Waldhaus Jakob soll für Autofahrer ein Überholverbot von Radfahrern gelten.
- Schützenstraße: Die Fahrradstraße im Paradies soll im zweiten Quartal 2022, also zwischen April und Juni, verlängert werden. Bisher endet die Fahrradstraße in der Schottenstraße, neu soll sie über Lutherplatz/Gottlieber Straße weiter in die Schützenstraße bis zur Döbelestraße führen. Die Kosten hierfür belaufen sich laut Verwaltung auf rund 90.000 Euro, wovon voraussichtlich rund 54.000 Euro durch Fördermittel gedeckt werden. Das Projekt hatte im Sommer 2020 im Technischen und Umweltausschuss des Gemeinderats für eine angeregte Diskussion gesorgt, da durch die Umwidmung der Schützenstraße in eine Radstraße 25 Anwohnerparkplätze wegfallen sollten.
- Petershauser Straße/Jahnstraße: Im zweiten Halbjahr 2022 sollen Quersperren bei der Eisenbahnlinie an der Kreuzung Gustav-Schwab-/Jahn- und Moltkestraße errichtet werden, um die direkte Durchfahrt für Autos über die Fahrradstraße Petershauser-/Jahnstraße zu verhindern. Von der Petershauser Straße wird es so keine Zufahrt mehr über die Geleise in die Jahnstraße geben. Die Einbahnstraße in der Jahnstraße soll dann aufgehoben werden. Die Kosten für die Errichtung der Poller gibt die Verwaltung mit circa 30.000 Euro an. Es sei geplant, Fördermittel zu beantragen.
- Bodenseeradweg: Einzelne Abschnitte des Bodenseeradwegs zwischen Staad und Wallhausen sollen im Verlauf des Jahres als Fahrradstraße beziehungsweise Geh- und Radweg ausgewiesen werden. Die Kosten hierfür sind noch nicht bekannt. Zudem sollen im Konstanzer Stadtgebiet zusätzliche Radnetz-Piktogramme als Markierungen auf dem Bodenseeradweg für eine bessere Orientierung sorgen. Die Umsetzung ist für den Zeitraum zwischen April und Juni vorgesehen, die Kosten belaufen sich auf rund 21.000 Euro.
- Herosé-Park: Fußgänger sollen es künftig leichter haben, den Radweg zwischen Fahrradbrücke und Ebertplatz zu queren – durch entsprechende Markierungen am Boden. Die Arbeiten hierzu sind für den Zeitraum zwischen April und Juni vorgesehen. Die Kosten sind laut Verwaltung noch nicht bekannt, eine Förderung gebe es nicht.
Deutlich mehr Stellplätze für Fahrräder geplant
- Münsterplatz: Vor dem Kulturzentrum am Münster werden die bestehenden Radstellplätze voraussichtlich noch diesen Januar erneuert und um 24 zusätzliche Abstellplätze erweitert sein. Die Kosten belaufen sich laut Verwaltung auf rund 10.000 Euro, ein Teil davon wird mit Fördermitteln gedeckt.
- Bahnhofplatz: Hier sollen die bestehenden Stellplätze im 1. Quartal 2022, also zwischen Januar und März, zeitlich befristet erweitert werden. Die Anzahl zusätzlicher Plätze für Räder sowie die anfallenden Kosten seien noch nicht bekannt, so die Verwaltung. Fördergelder gebe es für das Projekt jedoch keine.
- St. Gebhard-Platz: Ebenfalls im Verlauf des 1. Quartals ist geplant, in der Nähe der Eisdiele Pampanin in Petershausen 18 Radstellplätze zu schaffen. Die Kosten belaufen sich auf rund 4.000 Euro, auch hierfür stehen keine Fördergelder zur Verfügung.
- Marienhausgasse: In der Seitenstraße im Stadtteil Paradies sollen zwischen Januar und März 14 neue Stellplätze entstehen. Die Kosten werden mit rund 4.500 Euro angegeben, ohne Förderung.
- Stadtgarten/Susosteig: Im Sommer sollen im Rahmen eines Pilotprojekts 20 abschließbare Fahrradboxen am Susosteig in Richtung Stadtgarten nördlich des Bahnübergangs beim Konzil aufgestellt werden. Die Boxen können laut Verwaltung von Radfahrern tages- oder monatsweise gemietet werden. Für die Stadt Konstanz fallen hierfür Kosten von circa 10.000 Euro an.
- Bahnhof Petershausen: Unter der Z-Brücke sollen an der Südseite im Verlauf des Jahres 70 Stellplätze mit Anlehnbügeln installiert werden. Die Kosten gibt die Verwaltung mit rund 80.000 Euro an, die Höhe der Fördermittel sei noch unbekannt. An der Nordseite unterhalb der Brücke ist eine Sammelschließanlage mit 40 mietbaren Stellplätzen geplant. Sie soll im zweiten Halbjahr 2022 gebaut und Anfang 2023 in Betrieb genommen werden. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 140.000 Euro. Die Fördersumme ist noch nicht bekannt, aber laut Verwaltung wird eine Förderquote von 90 Prozent angestrebt.
- Bushaltestellen: Bei 26 Haltestellen sollen 2022 insgesamt 256 neue Radstellplätze geschaffen werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 50.000 Euro, die Fördergelder auf circa 25.000 Euro.
- Weitere Stellplätze im Stadtgebiet: Für weitere Radstellplätze im gesamten Stadtgebiet, die dieses Jahr neu hinzukommen sollen, rechnet die Verwaltung mit Gesamtkosten von circa 80.000 Euro. Auch hierfür werde eine Förderquote von 90 Prozent angestrebt. An den folgenden Orten sollen die Stellplätze im Verlauf des Jahres entstehen: acht Plätze im Hafengebiet, 96 in der Nähe des Katamaran-Anlegers im Hafen, 20 beim Yachthafen, 20 beim Großaquarium Sea Life, 36 in der zum Bahnhof führenden Dammgasse, 40 in der Bahnhofstraße, 40 im Bereich Fischmarkt, zwölf beim Kinderhaus Paradies in der Gütlestraße, 104 vor dem Seerheincenter in Petershausen und 80 an der Nordseite unter der Z-Brücke beim Bahnhof Petershausen (zusätzlich zu den bereits erwähnten 70 geplanten Stellplätzen an der Südseite). All diese Stellplätze werden laut Verwaltung „im Jahresverlauf 2022“ entstehen.