Die erste Auflage des Gassenfreitags ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Doch ob und wie die Veranstaltung in Zukunft stattfinden kann, war zuvor noch unklar gewesen. Denn die Stadtverwaltung hatte die Sicherheitsauflagen verschärft, was für den Verein Niederburg Vital zu erheblichen Mehrkosten führt. Wie die Stadt nun präzisiert, seien die Vorgaben nicht nur wegen einer veränderten, übergeordneten Gefährdungslage, also beispielsweise wegen Terrorschutz, sondern vielmehr auch wegen lokaler Gegebenheiten angepasst worden.

So sei die Veranstaltung beispielsweise über die Jahre deutlich gewachsen und sei inzwischen zur Großveranstaltung avanciert, wie Bettina Parschat, Leiterin des Bürgeramts, gegenüber dem SÜDKURIER erklärt. „Deshalb saßen wir im großen Kreis bereits im Herbst zusammen“, sagt die Amtsleiterin.

Also noch vor Gewalttaten in Deutschland um die Weihnachtszeit, beispielsweise auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, in deren Folge das Thema öffentliche Sicherheit vielfach diskutiert worden war. „Es war klar, dass das bestehende Sicherheitskonzept angepasst werden muss“, so Parschat.

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Mehrere Faktoren für neues Sicherheitskonzept

Unter anderem habe auch der Brand in der Zollernstraße für Verunsicherung bei Anwohnern, Bürgern und Besuchern gesorgt: Was passiert, wenn es am Rande des Gassenfreitags brennt? Auch deshalb musste bei der Beschilderung von Fluchtwegen und der Beleuchtung nachgebessert werden. So hatte die Feuerwehr zwar im vergangenen Jahr noch ihr „Go“ für die Veranstaltungsreihe gegeben. Es war allerdings zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass „wir das auf professionelle Beine stellen müssen“, sagt Bettina Parschat.

Doch auch die schiere Größe der Veranstaltung sei zunehmend zum Faktor geworden. Schließlich ist der Gassenfreitag – im Mai waren knapp 5000 Besucher dabei – in den 17 Jahren seit seiner Erstauflage stark gewachsen. „Er hat sich zur Großveranstaltung entwickelt“, so Parschat. „Deshalb haben wir ein professionell organisiertes Sicherheitskonzept empfohlen. Da hat sich einfach Handlungsbedarf ergeben.“ Als Beispiele nennt sie Fluchtwegbeschreibungen, bessere Beleuchtung, die Sicherstellung der Rettungswege und Zufahrtsschutz für Unberechtigte.

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Für den Verein Niederburg Vital bedeutet das einen finanziellen Mehraufwand. Trotzdem kann Rolf Huesgen, Vorsitzender des Vereins, das nachvollziehen und bezeichnet die Zusammenarbeit mit der Stadt als stets konstruktiv und einvernehmlich. Der Mehraufwand konnte – zumindest bei der Erstauflage 2025 – über freiwillige Spenden erwirtschaftet werden. Damit kann nun der zweite Gassenfreitag gestemmt werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass dieses System weiterhin erfolgreich funktioniert.

Die nächste Ausgabe soll am 6. Juni von 18.30 bis 22 Uhr in der Niederburg stattfinden. Aktuell gibt es allerdings noch ein laufendes juristisches Verfahren zwischen der Stadt als Genehmigungsbehörde und der Lärmschutz-Initiative Link, die ihrerseits lärmgeplagte Anwohner vertritt. Wie es hier genau weitergeht, ist noch offen.