Der Bodensee ist wunderschön, aber auch gefährlich. Das unterschätzten jedes Jahr immer wieder Badegäste und Bootsbesitzer. Das beweist auch eine eindrucksvolle Zahl: 170 Mal mussten die Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei Konstanz und Überlingen in diesem Jahr bis Oktober zu Seenotfällen ausrücken.

Das könnte Sie auch interessieren

„Die Kolleginnen und Kollegen sind darüber hinaus tagtäglich im Einsatz und werden auch selbstständig tätig“, sagt Katharina Topp, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen. Die Wapo, die dem Polizeipräsidium in Göppingen unterstellt ist, sei auch immer wieder präventiv unterwegs, um „im vornhinein Notfälle beziehungsweise Unfälle zu verhindern“, erklärt Topp.

Denn die traurige Wahrheit ist: Im Bereich der Wapo Konstanz und Überlingen gab es in dieser Saison sechs Badetote zu beklagen. Zwei im Zuständigkeitsbereich Konstanz, vier im Bereich Überlingen. Damit ist die Zahl der Toten bereits im Oktober höher als in den Vorjahren. Sowohl 2021 und 2022 gab es vier Badetote.

(Symbolbild) Die Einsatzkräfte der Wapo fahren nicht nur zu Notfällen raus aufs Wasser, sondern geht auch präventiv auf Streife auf dem ...
(Symbolbild) Die Einsatzkräfte der Wapo fahren nicht nur zu Notfällen raus aufs Wasser, sondern geht auch präventiv auf Streife auf dem Bodensee. | Bild: Lukas Ondreka | SK-Archiv

Badesaison 2023 ist spät gestartet

Etwas erstaunlich ist diese Entwicklung schon, da die Badesaison in diesem Jahr aufgrund des recht kalten Frühjahrs sehr spät gestartet ist. Mitte Mai lag die Wassertemperatur laut des Instituts für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Langenargen bei 13,4 Grad in einer Tiefe von einem halben Meter. Zu kalt für viele Schwimmer.

Würde die Bilanz daher vielleicht noch trauriger ausfallen, wenn das Wetter bereits im Mai besser gewesen wäre? „Generell ist an Gewässern wie dem Bodensee mit seinem hohen Freizeitwert bei gutem Wetter natürlich mehr los. Mehr Wassersportler und -sportlerinnen sowie Boote auf dem Wasser bedeuten auch tendenziell mehr Einsätze“, sagt Topp.

Das könnte Sie auch interessieren

Was heißt das für noch verbleibenden Monate des Jahres 2023? Das sei noch nicht klar. „Sicher wird das Wetter noch eine Rolle spielen, wie oft die Wasserschutzpolizei alarmiert wird beziehungsweise von sich aus tätig wird“, sagt die Pressesprecherin.

Einsätze im westlichen Bodensee