Am 27. Juni war Siebenschläfertag und in aller Regel bleibt die Großwetterlage, die Ende Juni und Anfang Juli herrscht, eine ganze Weile erhalten. Die Bauernregel spricht sogar davon, dass es sieben Wochen lang so weitergeht. In diesem Jahr scheint sich das zu bewahrheiten: Das Wetter wechselt in der Bodenseeregion zwischen vielen warmen, dann auch heißen Tagen in Folge bis zu teilweise heftigen Gewittern.

Florian Engelmann, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, bestätigt diesen Trend. „Die Bauernregel scheint sich 2023 zu bewahrheiten“, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Es gibt im Moment ein Auf und Ab mit Warmluft, dann auch mit steigenden Temperaturen, Gewittern und kurzfristiger Abkühlung.“

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Temperatur klettert wieder auf 35 Grad

Genau so sei es auch aktuell: Am Mittwoch, 12. Juli, blieb es nach dem heftigen Gewitter in der Nacht vorerst ruhig, einige Regenwolken zogen über die Region hinweg. Am Donnerstag, 13. Juli, werde es laut Deutschem Wetterdienst keine Gewitter geben und schon am Freitag, 14. Juli, steigen die Temperaturen laut Vorhersage schon wieder beachtlich.

„Ein wirklich sehr heißer Tag mit Temperaturen bis 35 Grad erwartet uns am Samstag“, sagt Florian Engelmann. „Und in der Nacht zum Sonntag kann es dann auch schon wieder gewittern. Vielleicht nicht ganz so heftig wie das jüngste Gewitter.“

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Ungewöhnlich ist dieses Wetter im Hochsommer übrigens nicht. „Es ist ein ganz normales Wetter für Mitteleuropa“, sagt Engelmann. Und im Moment sehe es angesichts der Wettermodelle so aus, als würde sich diese Abfolge auch in den nächsten zehn bis 14 Tagen fortsetzen.

Sorgen bereitet allerdings nach wie vor der Mangel an Niederschlag. Beim Unwetter in der Nacht zu Mittwoch sei immerhin ordentlich Niederschlaf gefallen, in Markelfingen seien 40 Liter pro Quadratmeter gemessen worden, an den Messstationen rund um den Bodensee immerhin zehn bis 20 Liter.

18 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge

Dennoch bleibe eine große Niederschlagsmenge aufzuholen. „Wir sind etwa in der Hälfte des Sommers, haben aber an der Station in Konstanz erst 18 Prozent der Niederschlagsmenge im Verhältnis zum langjährigen Mittel gemessen“, erläutert Florian Engelmann.

295 Liter pro Quadratmeter müsste es eigentlich regnen im Laufe des meteorologischen Sommers. Bisher sind erst 55 Liter pro Quadratmeter gefallen. „Immerhin ist eine Verbesserung gegenüber dem Juni zu beobachten, als es gar nicht regnete. Die Gewitter sorgen zumindest ab und an für Niederschlag.“

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Wie es ab August weitergeht, ist noch unklar, die Wettermodelle reichen nicht so weit. Für alle, denen es gelegentlich zu heiß wird, eine gute Nachricht: „Eine durchgängige Hitzewelle ist momentan nicht in Sicht – mit bis zu 30 Grad muss man rechnen, an einzelnen Tagen können es auch 35 Grad sein.“