Nach den Pfingstferien ist es auch für die Grundschüler in der Region soweit: Im rollierenden System sollen sie alle wieder in den Unterricht zurückkehren – in einem Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht. Ab Ende Juni können die Grundschulen, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kürzlich bestätigte, wieder vollständig geöffnet werden. Für Erst- bis Viertklässler, aber auch deren Eltern, Lehrer und Schulleiter eine erleichternde Nachricht.

Denn in den vergangenen Wochen mussten sich alle Beteiligten mit den Schwierigkeiten des digitalen Unterrichts auseinander setzen – besonders in Grundschulen gab es viele Probleme mit digitalen Endgeräten, der Infrastruktur sowie den verschiedenen Kommunikationswegen. Johanna Seib, Schulleiterin der Grundschule Markelfingen, hatte zum Beispiel mit Nachdruck betont, wie wichtig der persönliche Kontakt zu Lehrern sei – gerade für jüngere Schülern.

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Wie verlief der digitale Unterricht in den vergangenen Wochen an der Grundschule in Weiler? Wir haben bei Jan Becker, Schulleiter der Grundschule, nachgefragt. Er beschäftigt sich in unserer Serie „Unterricht digital“ aktuell mit der Frage: Kann der Unterricht auch online funktionieren?

1. Technische Voraussetzungen

Schulleiter Jan Becker berichtet, dass die Schule in Weiler als reine Grundschule ausschließlich mit Bürorechnern ausgestattet sei. Seinen Angaben nach seien dies drei Computer und ein Laptop. Becker erklärt: „Für uns ist es wichtig, die Möglichkeit zu haben, vom heimischen PC aus zu arbeiten.“

Jan Becker, Rektor der Grundschule im Mooser Ortsteil Weiler.
Jan Becker, Rektor der Grundschule im Mooser Ortsteil Weiler. | Bild: Jahnke

Die Grundschule in Weiler sei zudem durch eine Spende der Werner und Erika Messmer-Stiftung mit Dokumentenkameras und Beamern ausgestattet worden. Dies habe den Präsenzunterricht mit den Viertklässlern, der seit einigen Wochen wieder stattfinde, enorm erleichtert. Die Schule an sich sei aber, wie Becker betont, ansonsten mit keinerlei digitaler Technik ausgestattet.

2. Ergebnisse des Homeschoolings

Für den Unterricht aus der Ferne habe die Grundschule in Weiler ausschließlich auf die vom Kultusministerium zur Verfügung gestellte Lernplattform Moodle zurückgegriffen. Moodle ermöglicht Bildungseinrichtungen, eigene Systeme aufzusetzen und dort Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen.

Mit der Plattform ist sowohl die Realisierung von Online-Kursen machbar, aber auch ganz normaler Präsenz-Unterricht kann mit dem Tool unterstützt werden, um zum Beispiel Übungsaufgaben hochzuladen und zu bearbeiten. Wie Schulleiter Jan Becker erklärt, sei das gesamte Kollegium in der Lage, die Lernplattform von zuhause aus mit Inhalten zu füllen – dank der engagierten Einarbeitung durch eine Lehrerin.

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Neben der Erstellung von Wochenplänen nutze man auch selbst gedrehte Lernvideos mit dem Programm Loom. Anfänglich habe es in Weiler außerdem auch den Versuch gegeben, mit dem Programm Zoom Video-Unterricht anzubieten. „Durch die kritischen Pressemeldungen hatte sich das dann aber schnell erübrigt“, so Jan Becker.

3. Rückmeldungen der Eltern und Lehrer sowie Wünsche von Schulleiter Jan Becker

Die Rückmeldungen der Eltern seien laut Becker überwiegend positiv. „Vor allem die Einheitlichkeit im Umgang mit der Lernplattform über alle Klassen hinweg wird als sehr angenehm empfunden“, stellt der Schulleiter fest. Auch mit dem Zugang zu den digitalen Angeboten scheine es nur vereinzelt Schwierigkeiten zu geben.

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Vom Kultusministerium würde sich der Schulleiter ein deutlich vereinfachtes Verfahren zur Vergabe von Geldern wünschen. „Trotz grundsätzlicher Einigkeit mit dem Schulträger, der Gemeinde Moos, gestaltet sich die Umsetzung des 2016 durch unsere Schule erarbeiteten Medienentwicklungsplans zäh und schwierig“, so Jan Becker. Er begründet, dass sich die Vorgaben hierzu mehrfach geändert hätten und daher noch überhaupt keine Mittel an die Schule geflossen seien. „Somit konnte auch kein digitaler Ausbau stattfinden“, erklärt der Schulleiter.

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