Von außen klafft ein großes Loch in der Wand, davor liegt Schutt auf dem Boden. Das Auto in der Einfahrt ist an mehreren Stellen demoliert. Und im angrenzenden Garten sind die Reifenspuren noch gut zu erkennen, mehrere Pflanzen und eine Straßenlaterne sind umgekippt. Auch Tage danach sind die Spuren des Unfalls, der sich am vergangenen Donnerstag ereignet hat, am Haus in der Doktor-Karl-Ott-Straße in Mainwangen noch deutlich zu sehen. Jetzt erklären die Bewohner, wie sie den Tag erlebt haben – und welche Folgen er für sie hat.

Im Garten sind die Spuren des Unfalls noch deutlich sichtbar, der Lastwagen rutschte bisher. Direkt hinter dem Garten befinden sich ein ...
Im Garten sind die Spuren des Unfalls noch deutlich sichtbar, der Lastwagen rutschte bisher. Direkt hinter dem Garten befinden sich ein Internetverteilerkasten – der zum Glück verschont blieb. | Bild: Mario Wössner

Gegen 18 Uhr war an dem Tag ein aus Holzach kommender Lastwagen auf glatter Fahrbahn im steilem Gefälle ins Rutschten geraten und driftete auf das Haus zu. So beschreibt die Feuerwehr den Unfallhergang. Dort kollidierte er zunächst mit einem geparkten Auto der drei Brüder, die das Haus bewohnen. Er schob das Auto in die Hauswand. Danach rammte er einen geparkten Lastwagen der Brüder, ehe er eine Laterne fällte und in den Garten weiterrutschte.

„Ohne unser Auto, das nun ein Totalschaden ist, wäre der Lastwagen vermutlich direkt in die Wand gekracht und hätte noch mehr Schaden angerichtet“, vermutet Lothar Umhauer, einer der drei Bewohner und Eigentümer.

Plötzlich gab es einen Knall und die Wand kam auf ihn zu

Auch im Haus ist der Schaden gravierend: Die Wand steht wie die Möbel etwa einen halben Meter versetzt im Zimmer. Sie hat sichtbare Risse, die provisorisch mit Bauschaum abgedichtet sind. Es ist das Schlafzimmers eines Bruders – der beim Unfall sogar in diesem war. „Das war natürlich der Schock seines Lebens, plötzlich gab es einen Knall und dann kamen die Wand und Möbel auf ihn zu“, sagt Lothar Umhauer. Sein Bruder sei sofort rausgerannt.

Der Wagen der drei Brüder wurden vom Lastwagen ins Haus gedrückt. Er ist vermutlich ein Totalschaden, fürchtet Lothar Umhauer.
Der Wagen der drei Brüder wurden vom Lastwagen ins Haus gedrückt. Er ist vermutlich ein Totalschaden, fürchtet Lothar Umhauer. | Bild: Mario Wössner

Lothar Umhauer selbst war gerade einkaufen, als der Unfall passierte. Nur seine beiden Brüder seien zuhause gewesen. Als er vom Einkaufen zurückkam, habe er die Straßensperrung und das Blaulicht gesehen und direkt gewusst, dass irgendwas passiert ist.

Die Feuerwehr musste in der Folge den Lastwagen vor einem weiteren Abrutschen sichern, ihn abschleppen lassen und anschließend die Unfallstelle aufräumen. Zeitweise war die Straße komplett gesperrt. Sie seien draußen gestanden und hätten den für sie stressigen Einsatz beobachtet, sagt Umhauer. Auch der Lastwagenfahrer sei „total verstört“ gewesen.

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Bruder schläft wieder im Schlafzimmer

Obwohl der Einsatz bis fast 1 Uhr ging und so nervenaufreibend für die drei Bewohner war, hätten sie danach sofort gut schlafen können. „Wir waren ja ganz müde von dem Stress“, erklärt Lothar Umhauer.

Inzwischen hätten sie alle den Schock gut verarbeitet. „Wir sind total gelassen“, sagt Umhauer. Der Rest des Hauses ist nicht beschädigt. Und sein Bruder schläft sogar wieder in dem ramponierten Schlafzimmer. „Die Ritzen haben wir mit Baumschaum ausgespritzt, sodass keine Kälte reinkommt. So passt das erst einmal schon“, sagt Umhauer.

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Er sei mit der Gebäudeversicherung in Kontakt, demnächst komme ein Gutachter. Erst dann könnten die Reparaturen beginnen. „Das wird aber sicher eine Weile dauern“, sagt Umhauer. Den Gesamtschaden an Auto, Wohnhaus, Lastwagen und Garten schätzt die Polizei auf 70.000 Euro.