Für die Bewohner eines Hauses im Mühlinger Ortsteil Mainwangen dürfte es ein echter Schockmoment gewesen sein: Am späten Donnerstagnachmittag geriet ein Lastwagen ins Rutschen, beschädigte dabei zwei Autos, einen anderen Lastwagen und eine Straßenlaterne, bevor er an der Hauswand zum Stehen kam.
So schildert Polizeisprecherin Katrin Rosenthal vom Polizeipräsidium Konstanz die ersten Erkenntnisse zum Unfall, der um 17.57 Uhr bei der Polizei gemeldet wurde. Der gesamte entstandene Schaden wird auf rund 70.000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr Mühlingen war ebenfalls an der Unfallstelle im Einsatz.
Warnschild übersehen
Der Lastwagen sei aus Richtung Holzach gekommen und beim Befahren der Doktor-Karl-Ott-Straße ins Rutschen gekommen, berichtet Jan Umhauer, Abteilungskommandant der Feuerwehr in Mainwangen. Vermutlich habe der Fahrer ein Warnschild übersehen, das auf ein Gefälle von 14 Prozent hinweise, und sei dann beim Bremsen ins Rutschen gekommen, so Umhauer.
Zunächst sei der Lastwagen mit einem geparkten Volkswagen zusammengestoßen. Diesen habe er gegen einen geparkten Lastwagen und schließlich gegen die Wand eines Wohnhauses geschoben. „Durch den Aufpall wurden innen die Möbel von der Wand weggeschoben“, berichtet Umhauer. In einem Bereich in der Größe von 1,5 mal einem Meter sei die Hauswand eingedrückt worden, es entstand auch ein kleines Loch. Das Haus sei aber mit Ausnahme des direkt betroffenen Zimmers weiter bewohnbar.
Feuerwehr, Netze-BW, Polizei und Rettunsgdienst im Einsatz
Auch eine Straßenlaterne wurde bei dem Unfall beschädigt, weswegen die Netze BW an dem Einsatz am späten Nachmittag beteiligt gewesen seien. Die Feuerwehr Mainwangen war mit acht Feuerwehrleuten im Einsatz, zusätzlich sei der Kommandant der Gesamtwehr, Markus Riffler, nach Mainwangen gekommen. Ein Krankenwagen, der ebenfalls vor Ort war, habe wieder abrücken können, denn verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
„Wir haben den Lastwagen vor einem weiteren Abrutschen gesichert und kontrolliert, ob Betriebsstoffe ausgelaufen sind. Das war aber nicht der Fall“, sagt Umhauer. Zeitweise habe die Doktor-Karl-Ott-Straße komplett gesperrt werden müssen, später habe eine halbseitige Sperrung ausgereicht. Der Lastwagen musste abgeschleppt werden, am Volkswagen sei ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden. Gegen 0.45 Uhr habe man den Einsatz beenden können, berichtet Umhauer.
Das große Chaos bleibt aus
Immerhin: Das ganz große Chaos auf den Straßen ist laut Polizeisprecherin Kathrin Rosenthal ausgeblieben. „Im Raum Stockach wurde uns im Zeitraum zwischen Donnerstagnachmittag 14 Uhr und Freitagmorgen 6 Uhr nur noch ein weiterer Unfall gemeldet“, so Rosenthal. Dabei habe es sich allerdings um einen kleineren Vorfall gehandelt, bei dem ein Schaden in der Höhe von rund 2500 Euro entstanden sei.