Anfangs sei es zäh gewesen, Bewerber zu finden, doch nun steht die neue Gemeinschaftsliste für die Gemeinderatswahl in Orsingen-Nenzingen mit 20 Namen. Die amtierende Gemeinderätin Antonie Schäuble zeigte sich bei der Nominierungsveranstaltung begeistert: „Grandios, dass ihr den Mut habt und euch aufstellen lasst.“ Nach den Anfangsschwierigkeiten sei es umso schöner, dass es nun 20 Leute geworden seien. Darunter sind sechs Frauen und 14 Männer. „Gut Ding‘ will Weile haben“, zitierte sie ein Sprichwort.

CDU, SPD, Freie Grüne Liste (FGL) und Freie Wählervereinigung (FWV) hätten immer ungeachtet der Partei zusammengearbeitet. Die Gemeinschaftsliste sei die konsequente Fortführung davon, so Schäuble. Ob die Gemeinschaftsliste wirklich die einzige bei der Kommunalwahl sein werde, zeige sich jedoch erst am 28. März, wenn der Wahlausschuss tage, um die Liste oder Listen zuzulassen. Bis dahin könnten noch andere Einwohner eine Liste gründen, um zur Wahl anzutreten.

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Liste ist in alphabetischer Reihenfolge

Da die Rätin selbst kandiert, übernahm CDU-Gemeinderat Nikolaus Langner, der nicht mehr antritt, die Wahlleitung. Langner schilderte die Überlegungen für die Reihenfolge auf der Liste. Man habe sich dagegen entschieden, erst die amtierenden Räte oder alle Frauen zu nennen. Auch eine Sortierung nach Orsingen und Nenzingen sei schnell verworfen worden. Der Vorschlag war eine alphabetische Sortierung nach den Nachnamen. Die Anwesenden sprachen sich in einer geheimen, schriftlichen Abstimmung einstimmig dafür aus.

18 der 20 Bewerber waren da und stellten sich vor der Abstimmung kurz vor. Dabei zeigte sich, dass viele von ihnen stark im Ehrenamt verwurzelt sind. Eine ausführliche Vorstellung für alle interessierten Einwohner sei geplant, aber bisher stehe kein Termin fest, so Antonie Schäuble.

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Großer Rückhalt für die Kandidaten

Die rund 40 bis 45anwesenden wahlberechtigten Einwohner, einschließlich der ebenfalls stimmberechtigten Kandidaten gerechnet, konnten schließlich auf einer Liste mit allen 20 Namen ankreuzen, ob sie für oder gegen den Bewerber sind oder sich enthalten. Nach der Auswertung der Stimmzettel sagte Langner, das Ergebnis sei „sehr, sehr eindeutig“. Die Mehrheit habe für die Kandidaten gestimmt, sodass die gesamte Liste bestätigt wurde. Auf den Zettel habe es aber Enthaltungen bei 13 Personen und Gegenstimmen für vier Bewerber gegeben.

Langner nannte es ein Novum, dass Orsingen-Nenzingen eine Gemeinschaftsliste habe. Die Gemeinderatswahl sei eine personenbezogene Wahl – daher sei völlig offen, wie sich der neue Gemeinderat zusammensetzen werde. Er wies auf die Möglichkeit hin, dass derzeitige Räte nicht erneut gewählt werden. „Es kann sein, dass sich ein völlig neuer Rat zusammensetzt“, so Langner.

Neben ihm hören übrigens auch Roland Riegger (CDU), Harry Metzger (FWV), Sabine Dorothee Hins (FGL) und Christopher Schneider (SPD) auf. Somit treten fünf der 14 aktuellen Gemeinderäte nicht mehr an.