Noch fühlt sich der Sommer weit entfernt, doch rücken die heißen Tage in der Radolfzeller Innenstadt näher. Und die Temperaturen steigen von Jahr zu Jahr. Das belastet Menschen, Tiere und Pfanzen. Auch Stadtbäumen setzt der Klimawandel zu. Extreme Wetterverhältnisse, Trockenheit und hohe Temperaturen bedeuten Stress für die Bäume, die in der Innenstadt zudem vermehrt Abgasen und der Schadstoffbelastung im Boden ausgesetzt sind.

Das Patenschaftsprojekt Baumgötti und Baumgotte soll den Stadtbäumen in Radolfzell helfen, dies teilte die Radolfzeller Stadtverwaltung mit. Nachbarn von Stadtbäumen sind eingeladen, eine Baumpatenschaft für einen Baum in ihrer Nähe zu übernehmen, den Bereich um den Baum zu bepflanzen und zu pflegen, sodass eine kleine grüne Blühinsel um den Baum entsteht. Los geht es bereits am Samstag, 10. Mai, auf dem Kräutermarkt. Dort wird das Projekt offiziell vorgestellt.

Mehr Grün für Bäume und die Stadt

„Das Bepflanzen und Bewässern von Baumscheiben ist eine einfache Methode, den Bäumen zu helfen und zugleich eine wunderbare Möglichkeit, zusätzliches Grün in die Stadt zu holen“, erklärt Hans-Jürgen Chmielewski, der die Bürgerinitiative „Stadtverschönerer Radolfzell“ ins Leben gerufen hat.

Die Stadtverschönerer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Radolfzell schöner, bunter und gesünder zu machen. Sie sammeln regelmäßig Zigarettenkippen und Müll in der Stadt auf, organisieren See- und Stadtputzete und werben mit Infoveranstaltungen für ihr Anliegen.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Projekt Baumgötti und Baumgotte sei ein neuer Baustein, mit dem die Initiative in Zusammenarbeit mit der Abteilung Umwelt, Natur und den Technischen Betrieben Radolfzell zu einer grüneren und artenreicheren Stadt beitragen wolle, heißt es in der Mitteilung der Stadt weiter.

Nicht jeder Baum ist geeigent

Mancherorts könnten die Baumscheiben, der offene und sensible Bereich um den Stammfuß des Baumes, in besserem Zustand sein, erläutert Chmielewski. Allerdings eignet sich nicht jede Baumscheibe für eine Bepflanzung. Die Abteilung Umwelt, Natur ermittelt gemeinsam mit den Stadtverschönerern, welche Plätze für eine Patenschaft infrage kommen.

Blühende Inseln in der Fürstenbergstraße

Begonnen werden soll in einer Pilotphase mit den Baumscheiben rund um die Bäume in der Fürstenbergstraße. Die Technischen Betriebe Radolfzell würden dafür sorgen, dass die Pflastereinfassungen in Ordnung sind und der Bereich um die Bäume mit Substrat aufgefüllt werde. Damit sei die Grundlage gelegt, dass die Bereiche um die Bäume zu neuem Leben erweckt werden: „Mit einfachen Mitteln können sie in blühende Inseln verwandelt werden, die das Stadtbild verschönern, die Biodiversität fördern, die CO2-Bilanz verbessern und die Lebensqualität erhöhen“, fährt Chmielewski fort.

Das könnte Sie auch interessieren

Wer kann Baumgötti und Baumgotte sein?

Mitmachen können alle Bürgerinnen und Bürger, egal ob Einzelperson, Kleingruppe oder Großfamilie. Einzig gefordert ist die Bereitschaft, regelmäßig etwas Zeit für den Paten-Baum zu übernehmen. Die Pflanzscheibe sollte bepflanzt und begossen werden, Unrat entfernt und der Boden gelockert werden.

Für die Bepflanzung stellt die Abteilung Umwelt, Natur eine Pflanzliste mit überwiegend heimischen Stauden zur Verfügung. Die Paten sollten bereit sein, die Kosten für die Pflanzen, Material und Werkzeug zu übernehmen. Es darf kein Wechselflor gepflanzt werden. Auch sind weder Dekoration noch zusätzliche Einfassungen erwünscht. Die Vergabe der Baumscheiben an die Paten erfolgt durch die Stadtverschönerer.