Der Böhringer See beschäftigt die Radolfzeller Verwaltung seit etlichen Jahren. Immer wieder mussten in der Vergangenheit Badeverbote ausgesprochen werden, da sich Blaualgen (Cyanobakterien) im See stark vermehrten – zuletzt 2022. Um den Wasserzustand einfacher kommunizieren zu können, wurde in diesem Jahr sogar ein Ampelsystem eingeführt. Damit können Besucher auf den ersten Blick erkennen, ob sie unbedenklich baden können (grün) oder ein Badeverbot gilt (rot).

Es gab auch schon Projekte, um die Belastungen am Böhringer See zu minimieren, 2012 wurde etwa eine Zwangszirkulationsanlage installiert. Die ideale Lösung wurde allerdings bisher nicht gefunden.

Weiterer Versuch, das Problem zu lösen

Nun wurde eine weitere Maßnahme umgesetzt, die bereits im Oktober 2022 vom Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik (PUT) beschlossen worden war. Sie soll dazu dienen, den Seelegraben, den Abfluss des Böhringer Sees, gegen Rückstauwasser aus dem Böhringer Mühlbach abzudichten. Denn auch auf diese Weise könnten Stoffe in den See gelangen, die seine Wasserqualität mindert, wie Fachleute vermuten.

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Diese Maßnahme wurde von einem externen Gewässerökologen empfohlen, der die Verwaltung in diesen Fragen berät. Nach Aussage der Pressestelle handelt es sich um einen weiteren Versuch, den Problemen Herr zu werden.

4000 Euro, damit Wasser nicht zurückfließt

Gemeinsam mit einem Landschaftsgestalter wurde dazu jüngst eine sogenannte Lehmmanschette in dem Bereich angelegt. Dazu wurde ein Teilstück des verdolten Bachabschnittes ausgebaggert und dort Lehm auf einer Länge von etwa 1,5 Meter Länge und 40 Zentimeter Breite um die Röhre gelegt.

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„Gemeinsam mit der bereits installierten und durch ein Schloss vor Vandalismus geschützten Rückschlagklappe soll so ein Zurücklaufen des Wassers in den See, das unter Umständen auch seitlich entlang der Röhre möglich wäre, unterbunden und ausgeschlossen werden“, heißt es in einer Information der städtischen Pressestelle an die Medien. Die Maßnahme hat rund 4000 Euro gekostet. Ob sie den gewünschten Erfolg bringt, wird sich spätestens beim nächsten erhöhten Wasserstand des Mühlbachs zeigen.

Die Wasserqualität ist gut

Aktuell zeigt die Ampel am Böhringer See übrigens grün, gebadet werden kann also ohne Probleme – und das noch ein einige Wochen: Wie der Pächter berichtet, geht die vertraglich geregelte Badesaison offiziell bis zum 15. September. Das Bad wird aber vielleicht noch länger offen haben, falls erlaubt sogar bis in den November. Aber dann nicht unbedingt jeden Tag und von 10 bis 9 Uhr. Wann das Bad in dieser Zeit öffnet, hängt laut dem Pächter unter anderem vom Wetter ab.