Braucht es Demokratie in der Schule? Um diese Kernfrage ging es jüngst in einer Debatte, die Nils Köbel und Patrick Breitenbach im Rahmen ihres Podcasts „SozioPod“ im Milchwerk moderierten. „Ihr wisst, was auf euch zukommt“, sagte Patrick Breitenbach in Bezug auf die beiden freien Sessel auf der Bühne. Teil des Formats ist es, dass die beiden Experten Teilnehmende dazu einladen, im Wechsel auf den Sesseln Platz zu nehmen und sich an der Diskussion zu beteiligen.
Nils Köbel, Professor für Pädagogik der Hochschule Mainz, bezieht sich in der Debatte auf das von dem Pädagogen Fritz Oser entwickelte Konzept der „gerechten Schulgemeinschaft“, in welchem er unter anderem die Wichtigkeit von Gemeinschaftsversammlungen an Schulen hervorhebt. Im Rahmen der Versammlungen können die Kinder und Jugendlichen nicht nur über alltägliche Dinge wie die Sauberkeit in den Toiletten sprechen, sondern auch über große Themen wie Mobbing. „Mobbing an Schulen wird meiner Meinung nach viel zu wenig thematisiert,“ so Köbel.
Neben diesem Thema beschäftigte die Teilnehmenden der Diskussion vor allem auch der Umgang mit den sozialen Medien und die Rolle der Schulen bei deren Regulierung. „Man kann nicht alle Aufgaben auf die Schulen schieben“, sagte Patrick Breitenbach, der unter anderem als Dozent und Publizist tätig ist. Es sei eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe, Regularien für den Medienumgang zu schaffen.
Dem Aufruf ins Publikum, ob es Lehrer gäbe, die sich an der Diskussion beteiligen wollen, folgten zwei Lehrer, die aus ihren Erfahrungen an einer Gemeinschaftsschule in Konstanz berichteten. Generell sei die Demokratiebildung ein großes Thema der Schule, dem sie im Rahmen von sogenannten Klassenratsstunden Raum gäben.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Demokratie Schule (DemS)“, einem Kooperationsprojekt der Universität Konstanz, der PH Voralberg und der PH St. Gallen statt und wurde in Kooperation mit der Volkshochschule Konstanz durchgeführt.