Gerald Jarausch

In der Bismarkstraße sind in diesen Tagen erste Markierungen für Radwege aufgetragen worden. Sie sind der Beginn mehrerer Maßnahmen, die das Radwegenetz in Radolfzell verbessern sollen. Die Schutzstreifen entlang der Fahrbahn erhöhen die Sichtbarkeit der Radfahrer und damit die Verkehrssicherheit.

Auf den Streifen dürfen Fahrzeuge gemäß der neuen Straßenverkehrsordnung nicht halten – nicht zuletzt um Radler vor sich plötzlich öffnenden Türen zu schützen und kritische Ausweichmanöver der Radfahrer zu vermeiden. Ein Überfahren der Schutzstreifen ist sowohl für Rad-, als auch Autofahrer nur in Ausnahmefällen und unter besonderer Rücksichtnahme gestattet. „Durch die klare Trennung können Konflikte zwischen Radfahrern, Fußgängern und motorisierten Verkehrsteilnehmern vermieden werden“, erklärt Oberbürgermeister Martin Staab. „So können wir Radolfzell nicht nur als Radstadt sondern insgesamt noch attraktiver machen“, ließ er weiter in einer Pressemitteilung verlauten.

Die Parkplätze an der Bismarkstraße werden nach der Fertigstellung des Radwegestreifens nicht mehr vorhanden sein.
Die Parkplätze an der Bismarkstraße werden nach der Fertigstellung des Radwegestreifens nicht mehr vorhanden sein. | Bild: Jarausch, Gerald

Was er nicht erwähnte: Elf Parkplätze entlang der Bismarkstraße, auf die die Anwohner durchaus angewiesen sind und die auch von Besuchern des Ärztehauses in der Walchnerstraße genutzt wurden, fallen ersatzlos weg. Das Problem der generellen Parkraumknappheit in dem Bereich wurde bereits in der Vergangenheit offenbar. Nachdem dort die Parkraumbewirtschaftung eingeführt wurde ohne den Anwohnern ein Parkrecht einzuräumen, kam es seinerzeit zu vielen Unmutsbekundungen.

Das könnte Sie auch interessieren

Fußgänger profitieren

Um auch den Fußverkehr zu verbessern, werden im Zuge der Maßnahme auch die Gehwegrandsteine in den Bereichen der Schutzstreifen abgesenkt. Bei den aktuellen Maßnahmen, die sich nicht auf die Bismarkstraße beschränken, werden unter anderem in der Höristraße die Einmündungsbereiche barrierefrei ausgebaut. Auch in der Schützenstraße muss für die Radwegführung der Randstein abgesenkt werden. Zu einer neuen Wegführung wird es im Bereich der Landesstraße 220 und Böhringerstraße kommen. Der bestehende Geh- und Radweg wird auf einer Länge von rund 65 Metern an die neue Radwegeführung angepasst.

Im Zuge der Maßnahme muss die Straßenentwässerung im entsprechenden Abschnitt ebenfalls umgebaut werden. Im Bereich der Böhringerstraße wird die Asphaltdeckschicht im Umbaubereich erneuert. Weitere Schutzstreifen sind in der Ortsmitte von Markelfingen geplant. Bei allen Maßnahmen muss mit vorübergehenden Einschränkungen des Verkehrs gerechnet werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Radabstellmöglichkeiten

In den kommenden Jahren sind zudem weitere Maßnahmen geplant, um den Radverkehr in Radolfzell attraktiver zu gestalten. So sollen perspektivisch weitere Radabstellmöglichkeiten in der Kernstadt entstehen. Zudem sind sogenannte Bike-and-Ride-Anlagen in den Ortsteilen in Planung, die einen sicheren Verbleib des Rades und einen komfortablen Umstieg auf andere Verkehrsmittel ermöglichen.

Das könnte Sie auch interessieren

Bei der geplanten Entwicklung des Bahnhofsquartiers, also des Areals von der ehemaligen Güterhalle und dem ehemaligen Parkdeck bis zur Postpakethalle am Kapuzinerweg, ist ebenfalls ein Radparkhaus im Konzept enthalten. Komplettiert wird das Angebot für Radfahrer durch eine erweiterte Radwegweisung, die zum Teil durch die Stadt und im Rahmen des RadNETZ Baden-Württemberg auch vom Land umgesetzt werden.