Mehr als 500 Narren der Höri-Zünfte trafen sich am Dreikönigstag zu einem illustren Frühschoppen in Moos. Während die FDP zeitgleich in der Stuttgarter Oper Tatendrang zu versprühen suchte und sich die CSU im Kloster Seeon fragte, welche Rolle sie künftig spielen soll, feierten die Narren mit Glockenspiel und Fanfaren im Bürgerhaus den Start in die fünfte Jahreszeit.
Und während die Parteien am 6. Januar nach Neuerungen suchten, waren sie bei den Höri-Narren längst umgesetzt: Denn zum zweiten Mal verzichteten sie am Dreikönigstag auf Theater und Büttenreden.
Erstmals gibt es die „Junkfrauen“
Und eine neue Fraktion bahnte sich erfolgreich ihren Weg in den erlauchten und bisher nur von Männern besetzten Kreis der Junker-Honoratioren: die Frauen. Die ehemaligen Chief Executive Officer der Büllebläri und Hägelisaier nennen sich in Anlehnung an die Junker stolz „Junkfrauen“ und präsentierten sich erstmals in Moos.

Gastgeber des Frühschoppens war die Narrenzunft der Bützigräbler aus Iznang. In der Vergangenheit haben die Narrenzünfte der Vorderen Höri ein Rahmenprogramm aus Theater-Sketchen und Büttenreden geliefert, erklärte die Präsidentin Inge Vogler. Doch die Resonanz der Akteure sei immer mehr zurückgegangen.
Neue Gestaltung mit Live-Auftritten und weniger Tischen
Nach der Corona-Pandemie haben sich die Zünfte daher eine neue Festform mit Live-Auftritten und Stimmungsmusik zum närrischen Frühschoppen gegeben. Der Spielzug aus Iznang, der Fanfarenzug aus Moos und der Musikverein aus Bankholzen unterhielten die Narren. „Sie zeigen, was sie können und was die Narren zur Fasnacht erwartet“, so Vogler.
Mit der neuen Festform würden die Narren auch mit den anderen Zünften besser in Kontakt treten, weil man im Saal auf sehr viele Tische verzichtet habe. Das bereite immens viel Spaß, wenn man sich erstmals im neuen Jahr sehen würde und gemeinsam feiert, anstatt wie früher seinen Hintern von den Sitzplätzen nicht weg zu bewegen, scherzte Inge Vogler.
Nach dem handwerklichen Wettbewerb der Joppen mit sämtlichen Höri-Präsidenten und deren Vize zum Höriumzug in Bankholzen spielte die 16-köpfige „Promilleband“ mehrere Stunden mit Stimmungsmusik auf.