Der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sicherheit hatte kürzlich bereits zugestimmt, nun folgte auch der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung: Weil durch steigende Schülerzahlen der Platz an Schulen in Radolfzell zumindest vorübergehend eng wird, werden einheitliche Standards für die Kinderzeit festgelegt.

Für das Angebot, das eine Betreuung der Kinder vor und nach dem Unterricht sowie in der Mittagspause ermöglicht, standen bisher an den städtischen Schulen jeweils noch eigene Räume zur Verfügung, die nicht mit regulären Klassen geteilt werden mussten. Das wird sich künftig aber zum Teil ändern.

Welche Regeln gelten künftig?

Die Verwaltung sieht für kleine Kinderzeit-Einheiten, bei denen bis zu zwei Mitarbeiter gleichzeitig etwa 40 Kinder betreuen, eine multifunktionale Nutzung von Klassenzimmern vor. Solche Einheiten sind laut der Stadt in Stahringen, Liggeringen und an der Hausherrenschule zu finden.

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Mittlere Kinderzeit-Einheiten mit drei bis fünf Mitarbeitern, die gleichzeitig 41 bis 70 Schüler betreuen, sollen einen eigenen Kinderzeit-Raum erhalten, der dann ausschließlich ihnen zur Verfügung steht. Das betrifft die Kinderzeiten an den Grundschulen in Güttingen, Markelfingen und Böhringen.

Große Kinderzeit-Einheiten ab sechs Mitarbeitern und der gleichzeitigen Betreuung von 71 bis 150 Schülern sollen sogar zwei bis drei eigene Kinderzeit-Räume erhalten. Weiterer Raumbedarf soll durch eine multifunktionale Nutzung von Schulräumen abgedeckt werden. Solche Einheiten gibt es an der Ratoldusschule, der Teggingerschule und der Sonnenrainschule.

Unterricht hat Vorrang

Weiter sieht die Stadt vor, dass die Nutzung von Schulräumen für den Unterricht vorgehen ist, wenn temporär die Schülerzahlen steigen. Das bedeutet in anderen Worten: Der Unterricht hat Vorrang vor der Kinderzeit.

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Und: „Eine multifunktionale Nutzung von Räumen ist für Schule und Kinderzeit zumutbar. Alternativ kann in vorhandene Räume in der Nachbarschaft der Schule ausgewichen werden“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Könne ein Raum der Kinderzeit an einer Schule im Einzelfall für längere Zeit nicht mehr durch die Kinderzeit genutzt werden, will die Verwaltung eine dauerhafte Ersatzlösung prüfen.

Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu.