Kleppern, das gehört an der Radolfzeller Fasnacht einfach dazu. Egal, ob beim Narrenspiegel, beim Hemdglonker oder beim Feiern am Schmutzigen Dunschtig – die Klepperle aus Holz sieht man überall. Beim Preiskleppern messen sich die begabtesten Nachwuchs-Talente untereinander um den Titel der Klepperlehoheiten.

Die Tradition pflegt der Turnverein Radolfzell seit jeher und bietet – mit Ausnahme der Pandemie – jedes Jahr vor der heißen Fasnachtsphase Übungskurse an. Die perfekte Gelegenheit für SÜDKURIER-Redakteurinnen Anna-Maria Schneider und Laura Marinovic, sich auch einmal an die Klepperlehölzer zu wagen. Und festzustellen: So leicht, wie die Radolfzeller das Kleppern erscheinen lassen, ist es eindeutig nicht.

Die Klepperle-Profis Sabine Buhl (links) und Nicole Bohner zeigen Neulingen, wie man mit den Klepperle an der Fasnacht richtig viel Spaß ...
Die Klepperle-Profis Sabine Buhl (links) und Nicole Bohner zeigen Neulingen, wie man mit den Klepperle an der Fasnacht richtig viel Spaß hat. | Bild: Marinovic, Laura

Anna-Maria Schneider scheitert am Multitasking

Es sieht auch zu einfach aus. Kinderleicht könnte man meinen, wenn man sich den Auftritt der Klepperlehoheiten anschaut. Spielend können die Kinder mit den Klepperle absolut synchron und rhythmisch ein Klack Klack erzeugen. Ich kann das nicht. Auch der Klepperle-Kurs im Turnerheim im Vorfeld der Fasnacht brachte nur wenig Besserung.

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Das lag nicht an den beiden Klepperle-Expertinnen Sabine Buhl und Nicole Bohner, die an diesem Abend unsere kompetenten und charmanten Lehrerinnen waren. Es lag an mir. Und meinen Händen. Und scheinbar sind doch nicht alle Frauen so multitaskingfähig, wie immer behauptet wird. Denn ich kann nicht meine Hände und Handgelenke gleichzeitig kontrollieren und dann noch Narrensprüche aufsagen. Ich brauche schon alles an Konzentration, um ein Klack zu erschaffen. Mit einer Hand.

SÜDKURIER-Redaktionsleiterin Anna-Maria Schneider versucht wenigstens so auszusehen, als wüsste sie wie man kleppert.
SÜDKURIER-Redaktionsleiterin Anna-Maria Schneider versucht wenigstens so auszusehen, als wüsste sie wie man kleppert. | Bild: Marinovic, Laura

Die Hände von Laura Marinovic wollen nicht kooperieren

Vermutlich war ich im Vorfeld des Kurses zu optimistisch, was meine Klepperfähigkeiten angeht. Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass meine Hände ihre Kooperation mit meinem Gehirn einstellen, sobald sie die Holzplättchen halten? Die Anweisung klingt so einfach: Um die Klepperle zum Klappern zu bringen, sollen die Handgelenke gedreht werden.

Kein Ding – als ehemalige Ministrantin habe ich schon oft die Altarschellen nur mit dem Handgelenk geläutet. Das kriege ich hin. Denke ich – und scheitere kläglich. Das Drehen geht genau ein paar Sekunden lang gut und wird dann eher zu einem unkontrollierten Schütteln, so überfordert scheint mein Körper mit der Bewegung beider Hände, dem Rhythmus und der Haltung meiner Arme zu sein. Es hilft also nur üben. Und bis dahin möglichst unauffällig aussehen, um nicht aufzufallen.

Lächeln lenkt von fehlendem Können ab: SÜDKURIER-Redakteurin Laura Marinovic beim Kleppern.
Lächeln lenkt von fehlendem Können ab: SÜDKURIER-Redakteurin Laura Marinovic beim Kleppern. | Bild: Schneider, Anna-Maria