Die Realität hat die Entwickler des sogenannten Masterplans für die Mettnaukur eingeholt, die Idee von der Zentralisierung aller medizinischen Einrichtungen rund um die Hermann-Albrecht-Klinik beim Scheffelschlösschen scheint vom Tisch. Kurdirektor Eckhard Scholz legt heute, Dienstag, 18. Mai, um 16.30 Uhr im Gemeinderat eine deutliche abgespeckte Version für die bauliche Weiterentwicklung vor, die im Kern auf die Sanierung der Werner-Messmer-Klinik und des Kurmittelhauses sowie eines Neubaus als Verbindung zwischen Hermann-Albrecht-Klinik und Kurmittelhaus als Ersatz für die Kurparkklinik setzt. Für die Umsetzung in den nächsten zehn Jahren rechnet die Geschäftsführung mit Kosten von rund 25,4 Millionen.

Abschied von der großen Zentralisierung

Zum Vergleich: Im Oktober 2019 hat Kurdirektor Scholz noch diese Zahlen für den Masterplan vorgelegt, danach hätte man für eine Zentralisierung der Kur rund 50 Millionen gebraucht. Der Realisierungsteil umfasste ein Tagungsgebäude auf dem Gelände des Strandcafés, die Verlagerung der Kurparkklinik an die Hermann-Albrecht-Klinik und die Sanierung des Kurmittelhauses, die geschätzten Kosten für diesen Realisierungsteil lagen bei rund 15 Millionen Euro. Die zusätzlich teure Idee war, die Werner-Messmer-Klinik aufgeben und zentral Neubauten rund um das Kurmittelhaus errichten. Dieser Ideenteil war mit Kosten von 35 Millionen Euro eingepreist.

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Diese Masterplan-Kosten hat man nun halbiert. Die neuen Seminarräume im Strandcafé-Gebäude sind eingebaut, die Kosten liegen bei 1,9 Millionen Euro. Die Erweiterung des Gästehauses der Hermann-Albrecht-Klinik wird mit 1,6 Millionen und der Umbau der Gärtnerei zu einem Therapiegebäude mit einer Million Euro veranschlagt. Für ein neues Verbindungsgebäude zwischen Hermann-Albrecht-Klinik und Kurmittelhaus rechnet man mit 9,9 Millionen Euro Baukosten, für die Sanierung des Kurmittelhauses mit 5 Millionen Euro. Diese Bauarbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Sanierung und Umbau

Mit der Erweiterung von Therapieflächen in der Werner-Messmer-Klinik soll dieses Jahr begonnen werden. Der Start der Sanierung für das Bauwerk mit der prägenden Balkonfassade ist ab 2026 geplant. Für den Umbau mit Anbindung zur Therapiehalle der aufzugebenden Kurparkklinik rechnet die Kurverwaltung mit Baukosten von rund 7,4 Millionen Euro.

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Im Vergleich zu den bisherigen Planungen zur baulichen Weiterentwicklung der Mettnaukur trügen die nun
vorgesehenen Teilplanungen zu „einer deutlich wirtschaftlicheren Gesamtlösung bei“, so Kurdirektor Scholz in seiner Vorlage. Das könnte die Stimmungslage im Gemeinderat treffen, der bisher den großen Zentralisierungs-Masterplan in Teilen mit einer gewissen Skepsis verfolgt hat.