Die Ortsteilbibliothek in Stahringen war lange Zeit Teil mehrerer Diskussionen, doch nun hat sie einen neuen Standort gefunden. „Es war ein hartes Ringen, aber heute können wir alle miteinander stolz auf das sein, was wir hier umgesetzt haben“, verkündete Bürgermeisterin Monika Laule in ihrer Laudatio zur Wiedereröffnung der Stahringer Bibliothek in den Räumlichkeiten des Rathauses. Der Einladung waren zahlreiche Ortschaftsräte, Eltern sowie Vertreter des städtischen Gebäudemanagements und des Fachbereichs Kultur gefolgt.

Der Umzug aus dem bisherigen Standort in der Grundschule war aufgrund des steigenden Platzbedarfs der Schule notwendig geworden. Ein ursprünglicher Vorschlag seitens des Fachbereichs Kultur und der Bürgermeisterin, die Bibliothek durch Bücherkisten in der Grundschule zu ersetzen, war vom Ortschaftsrats und vor allem den Eltern vehement abgelehnt worden.

Ortsvorsteher dankt Eltern

„Mein besonderer Dank geht an die Eltern, ihr großes Engagement hat maßgeblich zum Erhalt der Bibliothek beigetragen“, so Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann. Gemeinsam mit Denise Zimmermann und Fabian Maier war Stefanie Balla treibende Kraft, einen Einwohnerantrag zu stellen.

„Wir sind einfach froh, dass das Kulturgut Lesen in Stahringen weiterbesteht. Es wäre sehr traurig gewesen, wenn wir dies verloren hätten. Auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung ist es umso wichtiger, dass wir den Kindern die Möglichkeit geben, auf kurzen Wegen eine große Auswahl an Büchern ausleihen zu können“, erklärte Stefanie Balla.

Neuer Standort ist deutlich kleiner

Der neue Standort ist mit 21 Quadratmeter deutlich kleiner als der 34 Quadratmeter große Standort in der Grundschule. „Trotzdem konnten wir fast den gesamten Bestand an rund 2000 Medien für Kinder umziehen. Einziger Wehrmutstropfe ist, dass wir in der Bibliothek nun keine Medien für Erwachsene mehr im Angebot haben“, so Petra Wucherer, Leiterin der Radolfzeller Stadtbibliothek.

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Im Vorzimmer des Ortsvorsteherbüros gebe es jedoch ein großes Regal mit Romanen für Erwachsene. „Dank Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann können wir künftig seinen Schreibtisch im benachbarten Büro für die Verbuchung der Ausleihen nutzen und dadurch Platz direkt in der Bibliothek sparen“, so Petra Wucherer.

Dass in den Räumlichkeiten des Rathauses ein neuer Standort gefunden werden konnte, ist maßgeblich Sandra Weber, langjährige Betreuerin der Stahringer Bibliothek, sowie ihrem Mann Peter Weber zu verdanken. „Die Idee, in den Räumlichkeiten des Rathauses die Bibliothek zu verwirklichen, kam tatsächlich von Sandra Weber“, so Monika Laule.

Tatkräftig unterstützt wurde sie von ihrem Mann Peter Weber, der die ersten Pläne dafür entwickelt hat. Final geplant und umgesetzt wurde die neue Bibliothek von Projektleiterin Stefanie Engst und Reiner Gabele vom Bereich Gebäudemanagement der Stadtverwaltung.

So hoch sind die Kosten des Umzugs

„Die Kosten für die Renovierung und den Umzug liegen im Rahmen des vorgesehenen Budgets von 16.000 Euro“, bestätigte Reiner Gabele. Der Hauptraum der neuen Bibliothek sei bereits vorhanden gewesen und hätte lediglich entkernt und renoviert werden müssen, so Gabele. Angebaut wurde ein kleinerer Zugangsraum, der weitere Bücherregale enthält.

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Auch beim Umzug war auf Sandra und Peter Weber Verlass – sie haben kurzerhand alle 2000 Medien in 69 Umzugskartons verpackt und am neuen Standort einsortiert. Den Transport übernahmen die Technischen Betriebe.

Petra Wucherer brachte es auf den Punkt: „Mit dem Ergebnis können wir alle sehr zufrieden sein, die Bibliothek ist freundlich, hell und schön geworden. Wir wünschen der Bibliothek, dass sie viele Leser haben wird, und dass alle weitererzählen, wie schön es hier ist.“