Die Welt war noch nie ein vollkommen friedfertiger Ort, doch in den vergangenen Jahren haben die bewaffneten Konflikte auf der Erde sogar noch zugenommen. Schon allein dieser Umstand ist Grund genug, um sich mehr Frieden auf der Welt stark zu machen. Das haben die Teilnehmer des Radolfzeller Friedensfestes Mittwoch, 8. Mai, getan.

Unter dem diesjährigen Motto „Frieden wählen“, hatten sich auf dem Luisenplatz und im Stadtgarten zwölf verschiedene Organisationen positioniert, um mit einem bunten Mitmachprogramm die Bürger der Stadt für mehr Engagement für den Frieden zu gewinnen. Das Friedensfest, das es bereits seit mehreren Jahren in Radolfzell gibt, möchte nicht zuletzt ein Zeichen für Demokratie und ein friedvolles Miteinander setzen.

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Zeichen für Demokratie und friedvolles Miteinander

Das betonte auch Oberbürgermeister Simon Gröger, der in einer kurzen Ansprache auf die aktuelle Notwendigkeit für ein Engagement für den Frieden verwies: „Uns ist allen schmerzlich bewusst, dass Frieden ein zerbrechliches Gut ist. Deshalb wollen wir täglich daran arbeiten. Als Stadtgesellschaft und in unserem privaten Umfeld“, sagte er. Aus diesem Grund bedankte sich der OB auch bei den Gruppierungen, Vereinen und Teilnehmern für ihr Wirken.

Die hatten am Luisenplatz mit seinem Gedenkplatz an die Opfer der beiden Weltkriege und im Stadtpark Stände und Aktionsbereiche aufgebaut, die mal informativ, mal unterhaltsam das Thema des friedlichen Miteinanders aufgriffen. Während zum Beispiel das Bürgerbündnis für Demokratie ganz konkret die Frage stellte, was es in Radolfzell braucht, um eine lebendige Demokratie und ein vielfältiges, friedliches Miteinander zu erhalten, ging es an anderer Stelle geradezu sportlich zu.

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Inklusives Bewegungsangebot für Kinder

So hatten der TV Radolfzell und der Zirkus Risolino ein inklusives Bewegungsangebot für Kinder im Stadtgarten aufgebaut, an dem sich nicht nur die kleinen Besucher der Veranstaltung erfreuten. Auch OB Simon Gröger versuchte sich zusammen mit anderen Erwachsenen beim kunstvollen Tellerdrehen. Zusammen mit anderen Teilnehmern verewigte sich das Stadtoberhaupt zudem auf einem bunten Blumenbanner, das von der Partnerschaft der Demokratie initiiert worden war.

Künstler am Werk: OB Simon Gröger verwewigt sich auf dem Friedensbanner.
Künstler am Werk: OB Simon Gröger verwewigt sich auf dem Friedensbanner. | Bild: Gerald Jarausch

Das Endergebnis wird künftig bei ähnlichen Anlässen zu sehen sein, wie Sprecherin Maria Fülberth in diesem Zusammenhang ankündigte. Auf großes Interesse stieß der Rundgang des Stadtmuseums Radolfzell. Auf der kostenlosen Stadtführung unter dem Thema „Radolfzell unterm Hakenkreuz“, informierte der Leiter des Stadtmuseums, Rüdiger Specht, an ausgesuchten Orten, über die Begebenheiten zu der Zeit des Nationalsozialismus und ihre Folgen.

Rüdiger Specht (rechts vorne, Leiter des Stadtmuseums) gab auf einem Rundgang unter dem Motto „Radolfzell unterm Hakenkreuz“ Einblicke ...
Rüdiger Specht (rechts vorne, Leiter des Stadtmuseums) gab auf einem Rundgang unter dem Motto „Radolfzell unterm Hakenkreuz“ Einblicke in die Geschichte der Stadt. | Bild: Gerald Jarausch

Unglückliche Verquickung auf Gedenktafeln

Selbst das Mahnmal am Luisenplatz zum Beispiel ist nicht frei von unglücklichen Verquickungen, wie Specht verriet. Denn auf den Gedenktafeln sind Täter und Opfer teilweise namentlich vereint, wie er erklärte. Nicht nur diese Zeit, sondern vor allem die aktuellen Entwicklungen in den Gesellschaften machen ein Handeln notwendig, wie OB Simon Gröger in seiner Ansprache verdeutlichte: „Auch in unserem Land gibt es Tendenzen, die wir wachsam beobachten sollten“, mahnte er.

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Einen Ratschlag für eine Verbesserung der Situation konnte er ebenfalls geben: „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Frieden nicht nur an einem Tag im Jahr gefeiert wird, sondern zu einem festen Bestandteil unseres Zusammenlebens wird. Und dass Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, sagte er.