Die beliebteste Freizeitaktivität am Bodensee kostet in dieser Saison in Radolfzell etwas mehr: Schwimmen, baden und in der Sonne liegen wird teurer. Denn die Stadt plant eine Gebührenerhöhung um 20 Prozent für den Eintritt in die städtischen Naturbäder. Auch will die Stadt die Preise vereinheitlichen und an das Niveau der umliegenden Bäder der Region anpassen. Dies sei im Arbeitskreis Bäder so beschlossen worden und bereits mit den Pächtern der Einrichtungen besprochen, erklärte Dezernatsleiterin Angelique Augenstein im Ausschuss für Finanzen und Verwaltung. Diese hatten sich ebenfalls für eine Erhöhung der Eintrittgebühren ausgesprochen, denn auch für sie seien die Kosten für so ziemlich alles angestiegen.

Bisher zahlten Besucher im Strandbad auf der Mettnau einen Eintritt von 2,70, für das Seebad am Eingang der Mettnau wurde ein Eintritt von 3 Euro verlangt und um im Böhringer See baden zu gehen, zahlten Besucher 2,50 Euro. Ab dieser Saison, die Anfang Mai beginnt, werden die Preise auf 3,20 Euro für den Eintritt ins See- und Strandbad angehoben. Für den Böhringer See wird eine Gebühr von 3 Euro fällig.

Einheitliche Preise für das Seebad und Strandbad

Da es für das Strandbad und Seebad eine gemeinsame Jahreskarte gebe, habe man sich dazu entschieden, hier einheitliche Preise aufzurufen, erklärte Julia Schüssler von der Stabsstelle Bauverwaltung. Die Preise für die Jahreskarte steigen von 35 Euro auf 42 Euro. Die Familienkarte kostet künftig 84 statt 70 Euro.

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Im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen zeigten sich die Mitglieder mit der geplanten Erhöhung einverstanden. Gabriel Deufel (Freie Wähler) dachte laut darüber nach, ob nicht gleich 3,50 Euro als Eintritt für die beiden größeren Bäder gerechtfertigt sei. In der Region liegen die Preise im Durchschnitt. Auf der Höri zahlen Badegäste zwischen 2,50 Euro (Strandbad Horn) und 3 Euro (Strandbad Moos und Öhningen), in Überlingen sind es 3,50 Euro, im Rheinstrandbad in Konstanz sogar 4 Euro, dafür ist das öffentliche Strandbad am Hörnle kostenlos, in Bodman kostet der Eintritt 3 Euro.

Sauberkeit und Schließfächer sorgen für Unmut

Siegfried Lehmann (FGL) merkte an, dass es beim Strandbad einen erheblichen Sanierungsstau gebe. Anhand der Qualität der Anlage sollte es eigentlich unterschiedliche Preise für beide Bäder geben. Er plädierte dafür, das Thema Sanierung des Strandbads anzugehen.

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Christof Stadler (CDU) stellte einen Antrag zum Thema Kontrolle der Sauberkeit in den Einrichtungen. In der vergangenen Saison sei es immer wieder zu Beschwerden gekommen, weil die sanitären Anlagen in keinem guten Zustand seien. Das sei rufschädigend für die Stadt und dürfe nicht mehr vorkommen. „Ein Pächter hat sich nicht nur um die Gastro zu kümmern“, befand Stadler.

Bürgermeisterin Monika Laule erklärte, man müsste für Kontrollen wieder neues Personal einstellen, das könnte niemand aus dem städtischen Dienst leisten. Das wollte weder Stadler noch die anderen Stadträte glauben, dass es nur mit zusätzlichem Personal möglich sei, die Hygiene in den Bädern zu kontrollieren. Sein Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Hohe Kaution für die Schließfächer

Kritik habe es auch für die Kosten der Schließfächer gegeben. Hier haben Badegäste eine Kaution in Höhe von 50 Euro hinterlegen müssen. Bernhard Diehl (CDU) wollte wissen, ob die Stadt diese Gebühren ebenfalls vorgegeben hatte. Hier erklärte Julia Schüssler, dass dies eine Entscheidung der Pächter sei und die hohe Kaution dafür sorgen solle, dass die Schließfach-Nutzer den Chip auch wieder abgeben, sodass die Schließfächer in der nächsten Saison neu vermietet werden können.

Auch die Reduzierungen durch die Zeller Karte, die Familien mit geringerem Einkommen Vergünstigungen in vielen Bereichen ermöglicht, sind überarbeitet worden. Für die Pächter sei die Abrechnung der Kosten schwierig gewesen, die Preislisten waren unübersichtlich. Nun sei der Aushang am Eingang der Bäder für die kommende Saison überarbeitet worden. Mit der Zeller Karte reduziert sich der Eintritt für das Seebad und das Strandbad auf 1,60 Euro, die Saisonkarte auf 21 Euro und die Familienkarte auf 42 Euro. Beim Böhringer See reduziert sich der Preis eines Eintritts auf 1,50 Euro.