Gemütlich am See sitzen bei einem Getränk oder mit einem Snack, das schätzen viele Einheimische und Urlauber. Und die Campingplätze in der Region bieten sich hierfür an. Bald ist das wieder möglich, denn der Saisonstart rückt näher. Da gelte es, den Betrieb von Null auf Hundert hochzufahren, erklären Caroline Motz, die Pächterin des Campingplatzes Sandseele auf der Insel Reichenau, und Anna Weißenfels, Leiterin des Platzes bei Hegne. Letzterer eröffnet bereits am Samstag, 15. März, wieder. Auf der Reichenau wird am Freitag, 28. März, gestartet. Und dafür laufen die Vorbereitungen, so Motz und Weißenfels.

„Wir freuen uns alle, wenn es jetzt wieder losgeht“, sagt Caroline Motz. Wobei sich auch im Winter schon einiges getan habe. Da gehe es um Reparaturen und Investitionen, die die Gäste im Sommer gar nicht sähen, weil es Selbstverständlichkeiten seien, so die erfahrene Pächterin. Fürs Restaurant habe ihre Familie zum Beispiel eine neue Kaffeemaschine gekauft, weil es mit der alten immer wieder Probleme gab. Auch der Durchlaufkühler für die Schankanlage musste erneuert werden, damit das Bier kalt bleibt. Andere Geräte seien zur Überholung bei einer Fachfirma.

Und im Restaurant werde alles neu gestrichen. Teils mussten Fugen erneuert werden – dies ebenso in den Mietzimmern und im Sanitärgebäude auf dem Platz. Bei den großen Schirmen der Terrasse müsse der Bezug erneuert werden, da fahre öfter mal ein Wohnmobilist dagegen. Die Tische werden abgeschliffen. Und der Platzwart habe tonnenweise Laub zusammengerecht und abgefahren. Auch die Gemeinde habe viel gemacht. Bäume seien beschnitten aus Gründen der Verkehrssicherheit, die Holzabsperrungen zwischen den Camperbereichen erneuert worden, und auch der Spielplatz werde erneuert.

Noch ist der Campingplatz Sandseele auf der Reichenau leer. Doch nicht mehr lange. „Wir freuen uns alle, wenn es jetzt wieder losgeht“, ...
Noch ist der Campingplatz Sandseele auf der Reichenau leer. Doch nicht mehr lange. „Wir freuen uns alle, wenn es jetzt wieder losgeht“, verrät Caroline Motz. | Bild: Zoch, Thomas

„Wir haben zum Glück einen festen Personalstamm“

Zudem arbeite die Buchhalterin bereits seit Wochen jeden Tag. Rund 80 Prozent der im Schnitt 55.000 Übernachtungen in einer Saison würden vorab gebucht, so Motz. Entsprechend viele Mails seien zu bearbeiten. „Viele denken, wir arbeiten nur sieben Monate und fahren dann in die Karibik“, meint Motz schmunzelnd. Im Winter habe man natürlich Freizeit, aber auch viel zu tun. Und dann müsse der Betrieb zum Saisonstart gleich funktionieren.

Dafür brauche es das nötige Personal – rund 60 Angestellte haben sie und ihr Mann Patrik. „Die muss man hegen und pflegen, damit sie wiederkommen“, erklärt Motz. Denn Saisonarbeit im Sommer, wenn andere Urlaub machen oder ihre Freizeit genießen, müsse man schon mögen. Da fehle es mitunter an der nötigen Wertschätzung für Saisonarbeiter, meint Motz. „Wir haben zum Glück einen festen Personalstamm.“ Wobei rund die Hälfte davon Ausländer seien, merkt sie an. Ohne die könnten sie zumachen, verdeutlicht sie.

Thomas Beck hat auf dem Campingplatz Sandseele viele schadhafte Silikonfugen erneuert – so wie in diesem Mietzimmer.
Thomas Beck hat auf dem Campingplatz Sandseele viele schadhafte Silikonfugen erneuert – so wie in diesem Mietzimmer. | Bild: Zoch, Thomas

Die Festangestellten kommen eine Woche vor Saisonstart, erklärt Motz. Dann gelte es, alles einzuräumen, Geräte anzuschließen, schön zu machen, aufzubauen und die Kühlräume zu aktivieren. Und dann Ware einkaufen, Essen vorbereiten und teils vorkochen. In der Gastronomie werde man weiter auf hauptsächlich Reichenauer Produkte wie Fisch und Gemüse setzen. Aber: „Wir versuchen, dem vegetarischen und veganen Trend mehr zu entsprechen. Das wird schon nachgefragt.“ Geplant seien auch wieder Konzerte und DJ-Abende.

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Auch die Vorbereitungen in Hegne laufen bereits

Auf dem Hegner Platz sind schon die ersten der 15 Festangestellten eingetroffen, die übrigen kommen in den nächsten Tagen, so Leiterin Anna Weißenfels. In der Gastronomie wolle ihr Chef, der Pächter, Matthias Kuntz, weiter auf die bewährte gutbürgerliche, regionale und schwäbische Küche setzen. Wobei fast alles selbstgemacht werde, zum Beispiel Spätzle und Maultauschen.

Zusätzlich biete man für private Festgesellschaften wieder Grill-Buffets an. Jetzt gelte es noch, zu putzen, die eingelagerten Tische und Stühle wieder aufzubauen und auf dem Platz die Fässer und Häusle, die im Winter aus Naturschutzgründen entfernt werden müssen. Und dann gelte es auch hier, fürs Restaurant einzukaufen und Essen vorzubereiten.

In Hegne steht der Saisonstart auf dem Campingplatz kurz bevor, so die Leitern Anna Weißenfels (links). Die ersten der 15 ...
In Hegne steht der Saisonstart auf dem Campingplatz kurz bevor, so die Leitern Anna Weißenfels (links). Die ersten der 15 Festangestellten sind schon da – so wie die Chefköchin Vali Nicola. | Bild: Zoch, Thomas

Im Winter seien zum Glück nicht so viele Reparaturen angefallen. Der Platzwart habe die Grünpflege gemacht. Die Gemeinde habe einen kleinen Bereich bei der Einfahrt neu gepflastert. Fürs Büro gebe es einen neuen Server, und die Internetseite sei neu aufgebaut worden, so Weißenfels. Und auch hier gebe es bereits seit Dezember Buchungen. „Das ist die letzten Jahre immer mehr geworden. Die Leute lernen, dass man nicht mehr so spontan an den Bodensee fahren kann und einen Platz kriegt“, meint Weißenfels.

Wobei es viele Stammgäste gebe – ebenso bei den Tagesbesuchern, zumal hier auch das öffentliche Strandbad ist. „Wir haben schon viele Buchungen – über 1000“, so die Platzleiterin. Viele Anfragen gebe es für die Pfingst- und Sommerferien sowie verlängerte Wochenenden. „Christi Himmelfahrt und die ersten beiden Sommerferienwochen sind schon fast ausgebucht.“

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Auch in Hegne gebe es erfreulicherweise einen festen Personalstamm, darunter viele Ausländer, vor allem aus Rumänien, erklärt Weißenfels. Man könne glücklich sein, dass auch viele der Saisonkräfte wiederkommen. Und positiv in Hegne sei auch der neue Anschluss an die B33-Umleitung mit Ampel. Früher mussten da oft Camper mit Wohnwagen oder Wohnmobil lange warten. „Jetzt kann man einfach abbiegen. Das ist Gold wert für uns. Viele Gäste sind ganz froh darüber.“