Sandra Bossenmaier

Um aktiv in der Coronakrise zu helfen, benutzt Ines Baumert eine Nähmaschine, einen speziellen Stoff, der von ihrem Arbeitgeber gespendet wurde, haushaltsübliches Garn, ein fünf Millimeter breites Gummiband und schon geht es los: Die Nähmaschine rattert und innerhalb kürzester Zeit hat Ines Baumert eine Mundschutzmaske genäht. Vergangenes Wochenende fertigte sie 100 solcher Masken an, denn daran mangelt es aktuell. Jeder könne in der derzeitigen Ausnahmesituation in vielen Bereichen ehrenamtliche Unterstützung leisten, ermuntert Ines Baumert zum Mitmachen. Sie selbst ist Bekleidungsschneiderin und bringt ihr Fachwissen in diese Nähaktion ein.

Ines Baumert benötigt nur drei Minuten, um eine solche Mundschutzmaske zu nähen. Dank ihrer Fleißarbeit konnten alle ehrenamtlichen ...
Ines Baumert benötigt nur drei Minuten, um eine solche Mundschutzmaske zu nähen. Dank ihrer Fleißarbeit konnten alle ehrenamtlichen Helfer in der Gemeinde Rielasingen-Worblingen mit solchen Masken ausgestattet werden. | Bild: Privat

Diese einfachen Schutzmasken sind weder geprüft noch zertifiziert, sie bieten also keinen medizinischen Infektionsschutz, sollen aber vor Übertragung des Coronavirus durch Tröpfchen schützen. Denn es ist anzunehmen, dass sich das neuartige Coronavirus wie andere Viren auch durch Tröpfcheninfektion überträgt. Trägt jemand unwissentlich den Virus in sich, wird durch das Tragen eines Mundschutzes die Virenabgabe reduziert. Oder anders herum: Wer eine Maske trägt, vermindert eine mögliche Virenaufnahme.

Masken können nach der Wäsche wiederverwendet werden

Da die medizinischen Masken den Pflegeeinrichtungen und den medizinischen Einrichtungen vorbehalten bleiben müssen, wurden alle ehrenamtlichen Helfer in der Gemeinde mit je zwei der selbstgefertigten Mundschutzmasken ausgestattet. Diese seien dafür sehr dankbar gewesen, erzählt die Schneiderin. Die Masken können nach Gebrauch bei 60 Grad gewaschen und wiederverwendet werden.

Für Ines Baumert soll es nicht bei 100 Masken bleiben. Damit im Bedarfsfall ausreichend bereit liegen, sollen es mehrere tausend werden. Um dies umzusetzen, wird sie in den nächsten Tagen Erzieherinnen in diese wichtige Näharbeit einlernen. Geübte Näherinnen würden zum Fertigen einer Maske inklusive Zuschnitt etwa drei bis fünf Minuten benötigen. Gespendeter Stoff und über 7000 Meter gespendetes Nähgarn stehen im Rathaus für freiwillige Näherinnen bereit und wird bei Bedarf unentgeltlich vom Helferkreis Corona Rielasingen-Worblingen mit den Bürgerbussen nach Hause geliefert. Bei Interesse bitte unter sekretariat@rielasingen-worblingen.de melden.

Hier gibt es ein Kurzvideo mit Nähanleitung.