Singen-Überlingen am Ried – Das neue Singener Jahrbuch ist erschienen. Die 59. Ausgabe ist die letzte in der bekannten Buchform. Ab dem nächsten Jahr soll es als Broschüre erscheinen und auch digitaler werden. Bei der Buchtaufe in Überlingen am Ried dankten Stadtarchivarin Britta Panzer und Oberbürgermeister Bernd Häusler dem Verleger Klaus-Michael Peter, für den es das letzte Jahrbuch ist, da er in den Ruhestand geht.
Weil die Abonnentenzahlen für das Jahrbuch rückläufig sind, haben sich die Macher entschieden, dass es ab der nächsten Ausgabe in Broschürenform erscheinen soll. „Die Chronik kann zukünftig dann digital abgerufen werden“, kündigte Oberbürgermeister Bernd Häusler an. Das Jahrbuch sei für ihn ein tolles Nachschlagewerk, gerade, auch wenn es um Jubiläen geht, so Häusler.
Ohne großen Dank und ein Geschenk kam Verleger Klaus-Michael Peter an diesem Abend nicht weg. „Seit 35 Jahren gestaltet er das Jahrbuch und ist der Stadt aufs Engste verbunden“, sagte Häusler. Auch das „Styling“ und Marketing habe er maßgeblich mitgestaltet. Doch „KMP“ oder Mr. Jahrbuch, wie ihn manche nennen würden, war auch als Autor mit insgesamt 40 Beiträgen vertreten, beispielsweise über die Eisenbahngeschichte, sein besonderes Steckenpferd, so Häusler.
Klaus-Michael Peter erinnerte in seiner Rede kurz an seine Anfangszeit. Schon vor 51 Jahren habe er das erste Praktikum bei der Stadt gemacht. Die erste Jahrbuchtaufe habe er 1987 erlebt, damals für das Jahrbuch 1985, weil es so spät fertig war. „Reinhild Kappes und Britta Panzer haben es dann geschafft, dass es immer pünktlich fertig war“, so Peter. In den 59 Jahrbüchern habe es insgesamt 1631 Beiträge von über 1000 Autoren gegeben.
In diesem Jahrbuch sind 32 Beiträge von 36 Autoren enthalten. Im Gespräch mit Stadtarchivarin Britta Panzer erzählten Simon Götz und Dennis Beck über Beiträge. Simon Götz hatte zum 125-jährigen Stadtjubiläum nicht nur die Ausstellung mit konzipiert und ruft die Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr zusammen mit Britta Panzer in ihrem gemeinsamen Beitrag in Erinnerung. Er blickt außerdem auf die 75-jährige Geschichte der Hansele und Hoorigen Bären und erläutert die „Neu-Erfindung“ dieser Traditionsfiguren vor gut 75 Jahren. Dennis Beck, Lehrer an der Zeppelin-Realschule, hat zusammen mit Schülern die Geschichte der Familie Hartmann recherchiert, für die in der Scheffelstraße Stolpersteine verlegt wurden. Beck sieht diese Aktion als besonders gutes Beispiel für bürgerschaftliche Erinnerungskultur. „Die Schüler haben sich sehr für das Thema interessiert“, so Beck. Die Eröffnung eines Erinnerungsortes für die Jenischen haben in einem weiteren Beitrag Regina Henke und Alexander Flügler erläutert.
Mit dem Singener Krankenhaus, das 1928 eröffnet wurde, hat sich Dieter Britz (lange Zeit Redakteur beim Südkurier) in seinem Beitrag beschäftigt. Vielmehr nahm er dafür als Grundlage das Buch des damaligen Bürgermeisters Dr. Edmund Kaufmann (von 1923 bis 1933 Chef im Rathaus).
Auch junge Autoren beteiligen sich – wie im Übrigen alle Autoren – ehrenamtlich mit Beiträgen im Jahrbuch. So wie Florian Auer, der über das Projekt „Juniorwahlen“ am Friedrich-Wöhler-Gymnasium schreibt. Die Rede zum Volkstrauertag 24, geschrieben von Leon Kraus und Paulin Wirth, kann ebenfalls noch einmal nachgelesen werden.
Wie gewohnt nehmen die Nachrufe auf verstorbene Persönlichkeiten einen ihnen gebührenden Raum ein. Walafried Schrott und Carmen Scheide würdigen das Leben von Wilhelm Josef Waibel, Wolfgang Kramer erinnert an die frühere Stadtarchivarin Reinhild Kappes und Regina Brütsch und Walafried Schrott schreiben über das Wirken von Dietmar Johann für die SPD und die Arbeiterwohlfahrt. Bernhard Grunewald hat sich in seinem Nachruf mit Heinz Rheinberger beschäftigt, mit dem er bis zuletzt Kontakt hatte. Dass die Buchtaufe in Überlingen stattfand und der Musikverein die Veranstaltung umrahmte, war sicher auch kein Zufall. So wurde der vergangenes Jahr verstorbene Überlinger Jürgen Schröder von dem ehemaligen Ortsvorsteher Bernhard Schütz in einem Nachruf gewürdigt.
Das Singener Jahrbuch 2025 ist für 11,80 Euro im Buchhandel unter der ISBN-Nummer 978-3-949211-08-9 bestellbar oder auch per E-Mail beim MarkOrPlan Verlag: Bestellung@MarkOrPlan.de