Tanzen, Springen, Singen – das ist ein Konzert von Culcha Candela. Bei den vier Berlinern wissen die Konzertbesucher, was sie bekommen: Gute Laune und Partystimmung im Viererpack. So war es auch beim Strandkorb-Openair in Aach. Warum das nach bald 20 Bandjahren immer noch funktioniert? Weil die vier Männer selbst Spaß an der Sache haben. Was in all‘ den Jahren geblieben sei, „sind wir und unser Spaß an der Musik“, sagen Mateo, Don Cali, Johnny und DJ Chino. Und dieser Spaß übertrug sich auf das Publikum, das in Aach ausgelassen feierte.

Kaum einen Zuschauer hält es im Strandkorb: Beim Konzertabend im Natursportpark ist Mitmachen angesagt.
Kaum einen Zuschauer hält es im Strandkorb: Beim Konzertabend im Natursportpark ist Mitmachen angesagt. | Bild: Tesche, Sabine

Dabei ist ein kühler Herbstabend nicht unbedingt das, was man zu einem gelungenen Openair braucht. Viele Fans waren in Winterjacken zum Konzert gekommen. Das trotzdem die Stimmung eines Konzertsommerabends aufkam, lag an der Band. „Wir haben Euch den Sommer mitgebracht“, erklärte Mateo Jasik zu Beginn des Konzerts. Und diese Aussage lösten die Berliner mit ihren mitreißenden Hip-Hop-, Pop-, Dancehall- und Reggae-Songs und einer tollen Bühnenshow ein. Sie feierten im, nicht ausverkauften Natursportpark Aach mit 446 von 600 besetzten Strandkörben und knapp 900 Fans.

Die Organisatoren des Strandkorb-Openair sorgten dabei mit einem guten Konzept in Corona-Zeiten für einen entspannten Konzertabend: Problemlose Anfahrt, genügend Eingänge, damit sich die Besucher verteilen und pro Strandkorb zwei Personen, die mit Abstand aufgestellt sind. Der Abstand zwischen Band und Publikum war allerdings beträchtlich. Zwei Leinwände halfen, näher am Geschehen auf der Bühne zu sein. Diesen Abstand galt es für die Musiker zu überbrücken und das schafften Mateo, Don Cali, Johnny und DJ Chino, indem sie in ständigem Kontakt mit dem Publikum waren und ihre Fans zum Mitmachen animierten. Kaum einen hielts es an diesem Abend im Strandkorb.

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Culcha Candela ist eine Liveband, mit der Erfahrung aus Hunderten von Auftritten und sie schüttelten das Konzert scheinbar locker aus dem Ärmel. Die Berliner gaben am Konzertabend gemeinsam mit zwei Sängerinnen und zwei Tänzerinnen und den Newcomern Paul Kowol und Bovann bis kurz vor 22 Uhr alles und machten damit ihr Publikum glücklich.

Die Band stellte einige Lieder aus ihrem neuen Album Top Ten vor, wie „Rhythmus wie ein Tänzer“ mit der starken Stimme von Sängerin Julie Brown oder „Randale“. Sie sangen aber auch die Hits der vergangenen Jahre wie „Schöne neue Welt“, „Berlin City Girl“, das dem Hegau zu Ehren in „Hegau City Girl“ umbenannt wurde, oder den Nummer eins Hit „Hamma“ als Zugabe. Egal ob auf Deutsch oder Spanisch, die Zuschauer hatten Spaß beim Mitsingen, besonders beim Lied „No Tengo Problema“, in dem es heißt „mein Problem ist, dass ich keins habe“. Der Sprechgesang der Berliner machte Laune, hat aber auch eine Botschaft, die zum Beispiel heißt, sich nicht verbiegen zu lassen und das Leben zu genießen. Die multiethnische Band engagiert sich gegen Rassismus und sie hat ein Herz für den musikalischen Nachwuchs. Paul Kowol und Bovann traten nicht nur als Vorgruppe auf, sondern bestritten mit Chulcha Candela gemeinsam jeweils ein Lied des Konzerts.

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Die Band freute sich nach einem Corona-Jahr, endlich wieder auftreten zu können. „Wie hatten ein bescheidenes Jahr, weil wir keine Konzerte geben konnten. Jetzt freuen wir uns, dass es wieder losgeht“, sagte Mateo mit Blick auf 2022, wo sie wieder auf Tour gehen. Da können Musikfans nur zustimmen.