Nicht schlecht staunten die Leser des SÜDKURIER bei ihrem Besuch hinter die Kulissen des Hohentwiel-Festivals. „Erstaunlich, was es alles braucht, um ein Festival auf die Beine zu stellen“, sagt Leser Tino Breddin bei der exklusiven Führung des Veranstalters Kokon Entertainment im Rahmen von „SÜDKURIER öffnet Türen“.
Einer der wichtigsten Punkte in der Organisation der Veranstaltung ist beispielsweise die Festleitung, sagt Markus Brodbeck von der Singener Stadthalle. Die Festleitung ist in einem Teil der Festungsruine neben dem Eugenstor untergebracht, wo entscheidende Technik stationiert ist, und wird von Brodbeck auch Sicherheitszentrale genannt, denn überall hängen Monitore, die Helfer können über die Kameras verschiedene Bereiche auf dem Hohentwiel einsehen, allen voran die Wege nach oben sowie den Tunnel.
Sicherheitszentrale hat alles im Blick
„Hier laufen alle Fäden zusammen: Wir überwachen die Verkehrsleitung für die Shuttlebusse, die von der Stadt auf den Singener Hausberg und wieder hinunter fahren. Da die Busse im Einbahnstraßenbetrieb verkehren, müssen die Kollegen an den Posten entlang der Strecke immer wissen, welche Fahrtrichtung gerade frei ist“, erklärt Markus Brodbeck. In der Sicherheitszentrale finden sämtliche Einsatzbesprechungen statt, die Festleitung habe auch immer das Wetter im Blick, so Brodbeck.
Um alles aufeinander abzustimmen, brauche es viele Funkgeräte. „Dieses Jahr sind 75 Funkgeräte im Einsatz. Das ist wichtig, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten“, sagt Markus Brodbeck.

Denn die Funkgeräte seien nicht nur für die Kommunikation untereinander wichtig, sondern auch für die Verständigung mit Rettungskräften, etwa Feuerwehrleuten oder Sanitätern. Damit die Kommunikation reibungslos funktionieren könne, habe man auf der Burgruine einen Funkmast mit Batterietechnik und Notstromaggregat aufgebaut, so Brodbeck.
Beeindruckt waren die SÜDKURIER-Leser auch von dem Fluchtturm, den die Festivalbesucher im Notfall als zweiten Fluchtweg von der Karlsbastion nutzen können. Der Fluchtturm wird jedes Jahr neu aufgebaut, was sieben Tage in Anspruch nehme, erklärte Markus Brodbeck. Das ist notwendig, weil es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. „Der Turm kann hier nicht das ganze Jahr stehen“, so Brodbeck. Da der Fluchtturm nur im Notfall geöffnet wird, konnten die Teilnehmer der Führung exklusiv den Turm betreten und hatten dabei eine perfekte Sicht auf die Stadt Singen sowie den Bodensee.

Für die Gruppe ging es außerdem noch hinter die Bühne in den Catering-Bereich, wo Künstler und Mitarbeiter versorgt werden. Auf der Bühne mit den schon aufgebauten Instrumenten hatten die SÜDKURIER-Leser eine gute Sicht auf die Festungsruine sowie das Festivalgelände und konnten so für einen Moment den Blickwinkel der Künstler einnehmen. Das nutzten die Gäste für ein Erinnerungsfoto. Danach ging es in den Fotograben, von wo aus die Profifotografen während des Konzertes aus wenigen Metern Entfernung Bilder der auftretenden Künstlern knipsen.
Die exklusive Tour endete vor dem Foh, dem „Front of House“. Das ist ein kleines Gebäude, das für Licht- und Tontechniker aufgebaut wird, erklärt Kokon-Geschäftsführer Xhavit Hyseni. „Die Lichter und Mikrofone werden im Foh gesteuert. Unsere Bühne hat eine gute Grundausstattung, damit lässt sich eine schöne Lichtershow veranstalten“, sagt Hyseni. Und wie gut das funktioniert, davon konnten sich die Festivalbesucher an den drei Konzertabenden selbst überzeugen.