Es war ein tolles Schlussbild: Die Figuren der Singener Fasnachtsvereine marschierten zum Lied „Fasnet was my first love“ in die üppig dekorierte Scheffelhalle und präsentierten sich auf der Bühne den 600 Vertretern der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte. Die Poppele-Zunft hatte die Vereine eingeladen, am Ende der Singemer Fasnetsnacht aufzutreten und die ließen sich nicht lange bitten. So ergab sich für die Singener Fastnacht ein Bild des Zusammenhalts und der Freundschaft.

Die Poppele waren am Freitag und Samstag gastgebende Zunft für die Hauptversammlung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) mit 68 Mitgliedszünften. Deshalb sah man zahlreiche Narren zwischen den Veranstaltungsorten Zunftschüür, Scheffelhalle und Museum Art & Cars hin und her pilgern, obwohl die Straßenfastnacht noch nicht begonnen hat.
Die Zünfte reisten mit rund 800 Mitgliedern nach Singen zur Versammlung und waren voll des Lobes für die Gastgeber und die gute Organisation der Veranstaltung. „Wir haben hier Gastfreundschaft erlebt, seien Sie stolz auf ihre Narren-Zunft“, sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Die Poppele-Zunft, die rund 1000 Mitglieder zählt, war ihrerseits mit dem Ablauf zufrieden. „Alles läuft gut, wir haben zwischen 200 und 300 Helfer im Einsatz“, sagte Zunftmeister Stephan Glunk.
Glunk wurde auch nicht müde, die Vorzüge der Scheffelhalle zu preisen, die im Jahr 2025 ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Davor müsse die Halle aber noch kräftig saniert werden: vor allem das Dach und die Sanitäranlagen. Doch die Stadt habe zugesagt, die Sanierung anzugehen. OB Bernd Häusler begrüßte die Narren sowohl beim Zunftmeisterempfang im Museum Art & Cars als auch bei der Hauptversammlung und nutzte die Gelegenheit Werbung zu machen: „Wir sind eine boomende Stadt.“ Demnächst werde ein neues Einkaufszentrum eröffnet und der Bahnhofsvorplatz ist dann neu gestaltet, erklärte er den Gästen.

Bei der Singemer Fasnetsnacht präsentierte sich die Poppele-Zunft von ihrer besten Seite. Der Poppele vom Hohenkrähen (Timo Heckel) begrüßte die Gäste standesgemäß. Stephan Glunk sang das Begrüßungslied „In diesem ehrenwerten Haus“: „Ja hier in Singe tagt die wichtigschte Versammlung hier im ganzen Land. Die ganze VSAN isch heut da und des mit Mann und Maus.“
Die Zunft stellte ihre Figuren vor und zeigte in der Show die Bandbreite ihrer Talente: die Handwerkertruppe um Stephan Glunk bewies hohes Koordinationsvermögen, die Tanzgruppe Inge schwang flott das Tanzbein, Elsbeth Luzio zeigte mit ihrem Strip, was in einem Rebwieb steckt.
Beim Feuerwehr-Tanz wurde klar, dass auch Männer tanzen können, die Turner des Turnvereins brachten akrobatische Höchstleistungen und die Dramatischen Vier berichteten von ihren handwerklichen Unglücksfällen.


VSAN-Präsident Roland Wehrle durfte sich geschmeichelt fühlen: Ihm war das Lied „Roland Wehrle Fasnetsheld“ gewidmet. Die Narreneltern Ekke Halmer und Peter Kaufmann fehlten nicht und brachten die Stimmung der beeindruckten Gäste auf den Punkt: „Also, wenn du mich froogsch, mir gfallt‘s hüt Obed.“
