Landauf, landab wird beklagt, dass Kinder immer schlechter schwimmen können. Doch lernen kann man das nur im Wasser. Und um es zu lehren, braucht es ein Schwimmbad, das zuverlässig verfügbar ist. Genau an dieser Zuverlässigkeit hat die Stadtverwaltung mit Blick auf das Singener Hallenbad offenbar ihre Zweifel. Denn seit das Bad im Jahr 1972 den Betrieb aufgenommen hat, sei es nicht mehr im größeren Umfang saniert worden, heißt es in einer Sitzungsvorlage für den Gemeinderat.

Und weiter: „Die Sanierung der Bädertechnik (Becken und Wasseraufbereitung), Gebäudetechnik, Gebäudesubstanz und die energetische Sanierung sind dringend notwendig, da sonst in absehbarer Zeit größere Schäden entstehen können, welche nicht mehr reparierbar sind und eine Schließung nach sich ziehen könnten.“ Teilweise sei die Technik noch auf dem Stand von 1972.

Das könnte Sie auch interessieren

Gleichzeitig sei die Singener Einrichtung im Umkreis von 20 Kilometern das einzige öffentlich zugängliche Hallenbad. Und eine bereits 2008 geplante Sanierung habe man nicht umsetzen können, weil 2009 die globale Finanzkrise ausbrach und auch seitdem immer wieder neue Krisen den städtischen Geldpegel nicht hoch genug hätten steigen lassen.

Blick in die Schwimmhalle mit der Sprunganlage auf einem Archivbild.
Blick in die Schwimmhalle mit der Sprunganlage auf einem Archivbild. | Bild: Stadt Singen

Stadt müsste über 7 Millionen Euro investieren

Deswegen will die Stadtverwaltung auf Geld vom Bund zurückgreifen und bewirbt sich für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Und das zum dritten Mal, wie Oberbürgermeister Bernd Häusler in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Diese Chance wolle man nutzen, weil die Sanierung viel Geld koste, so Häusler weiter.

Wie viel Geld, darüber gibt wiederum die Sitzungsvorlage Auskunft. Dort werden die Kosten für die Sanierung mit etwa 15,8 Millionen Euro brutto beziffert, was einem Netto-Betrag von 13,3 Millionen Euro entspricht. Da die Kommunen 55 Prozent der Kosten selbst tragen müssen, käme ein Bundeszuschuss von knapp 6 Millionen Euro zusammen.

Das könnte Sie auch interessieren

Bestimmt sei das Geld allerdings nur für die Sanierung im Bestand, so Häusler – und nicht für einen möglichen Erweiterungsbau, der ebenfalls schon seit Längerem im Gespräch ist. Und es gibt weitere Bedingungen für den Bundeszuschuss. Ein Gebäude muss beispielsweise nach der Sanierung erstmals den Effizienzstandard 70 erreichen, heißt es in der Sitzungsvorlage. Da das Hallenbad energetisch saniert werden soll, werde die Maßnahme zur Umsetzung der klimapolitischen Ziele beitragen. Und der Bund fordert, dass ein Gebäude weitere 20 Jahre seinem Zweck dienen muss.

Das könnte Sie auch interessieren

Gebaut werden könnte laut der Vorlage in den Jahren 2024 bis 2028 – mit der Folge, dass die Stadt in dieser Zeit auch einen beträchtlichen Eigenanteil von etwa 7,3 Millionen Euro zu schultern hätte. Der Gemeinderat stimmte dem Zuschussantrag bei zwei Enthaltungen zu.