Die Initiative Stadtgrün hat sich zum zweiten Mal – diesmal online – zum Austausch ihrer Ideen für mehr Grün in der Stadt getroffen. Regina Henke, grüne Stadträtin und Initiatorin der Gruppe, stellte einige Aktivitäten kurz vor.
Im Frühsommer möchte die Gruppe in Singen einen Pflänzlemarkt organisieren. Die Initiative, die sich Ende September 2021 erstmals getroffen hatte, hat auch die Unterstützung der Stadt Singen. „Wir haben ein offenes Ohr für neue Ideen“, sagte der Leiter der Abteilung Grün und Gewässer, Michael Schneider.
Für eine intakte Welt für Insekten
Neu dabei waren diesmal Helmut Mayer, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Hohentwiel Singen und der langjährige Vorsitzende Karl-Max Schönenberger. „Wir wollen über den Tellerrand schauen. Wenn etwas mit der Umwelt nicht stimmt, merken wir Imker dies als Erstes“, sagte Mayer. Deshalb möchte der Verein seine Erfahrungen hier einbringen. „Damit eine intakte Welt für Insekten in der Stadt entsteht“, ergänzte Schönenberger.

Neu in der Gruppe ist auch Christine Denzel, die mit ihrem Mann einen Garten- und Landschaftsbetrieb hat. „Wir legen Wert darauf, keine Schottergärten zu bauen, doch es ist den Kunden manchmal nur schwer zu vermitteln, dass mehr Grün auch mehr Lebensqualität bringt“, sagte Denzel. Schottergärten sind den anderen Teilnehmern ein Dorn im Auge.
Thema Baumscheiben-Patenschaften
Regina Henke sprach das Thema Baumscheiben-Patenschaften an. Anhand eines Fotos einer Baumscheibe bei der Ring-Apotheke zeigte sie, dass man so eine Fläche sicherlich schöner gestalten könnte. „Ich könnte mich für eine Baumscheiben-Patenschaft begeistern“, sagte Jörn Greszki. Er pflegt zusammen mit Stefanie Hasenbrink einen Gemeinschaftsgarten bei der Markuskirche.
„Wie will die Stadt diese Patenschaften organisieren“, wollte Greszki wissen. Michael Schneider sagte, es habe schon öfters solche Patenschaften gegeben und oft hätten die Paten diese Fläche wie ihre eigenen beansprucht. Auch Doris Heid wünscht sich von der Stadt, dass sie ihre Haltung zu Baumscheiben-Patenschaften genau darstellen möge.
Doris Heid möchte sich in der Gruppe auch bei der Öffentlichkeitsarbeit einbringen. Nach dem Vorbild des Pflänzlemarktes im Steißlingen, wo Gartenbesitzer Ableger und Pflanzen tauschen können, möchte die Gruppe nun auch eine solche Aktion durchführen, voraussichtlich in diesem Frühsommer.

„Der Pflänzlemarkt in Steißlingen war eine sehr gute Sache und man kam auch gut mit anderen ins Gespräch“, berichtete Helmut Mayer. „Wir sollten dies für den Mai anvisieren“, schlug Claudia Denzel vor. Wie es mit der Fassadenbegrünung in der Stadt aussieht, darüber berichtete Philipp Kupprion kurz.
„Bei der Überbauung des C&A-Gebäudes wird es eine bodengebundene Fassadenbegrünung geben“, berichtete er. Auch Tizian Mattes, der bald ein Studium der Architektur und Stadtplanung beginnt, interessiert sich dafür, wie man das städtische Klima mit Grün verbessern kann. Mit im Boot ist auch der Förderverein Stadtpark.
Nachhaltige Projekte mit Gartenumgestaltungen laufen in diesem Jahr auch am Michael-Herler-Heim oder im Schulgarten der Wessenbergschule. „Bei der Wessenbergschule wird auf einer Fläche, die jetzt nur mit Gräsern bewachsen ist, ein Naschgarten mit Beerensträuchern entstehen“, berichtete Regina Henke. Zusätzlich soll mit den Schülern ein Insektenhotel gebaut werden.