Die Freude ist groß bei den Organisatoren des Literaturfestivals „Erzählzeit ohne Grenzen“. Literaturfreunde freuen sich genauso sehr, denn nachdem die Veranstaltung letztes Jahr wegen der Pandemie abgesagt werden musste, findet sie in diesem Jahr vom 2. bis 11. Juli statt. Ab 25. Juni ist die Online-Anmeldung zu den Lesungen freigeschaltet. Die 34 Autoren lesen an 40 Orten bei insgesamt 60 Veranstaltungen, einige davon werden live im Internet übertragen.
Bekannte Autoren und Preisträger
Monika Bieg, Leiterin der Städtischen Bibliotheken Singen, und Oliver Thiele, Bereichsleiter Bibliotheken der Stadt Schaffhausen, stellten das Programm den Medienvertretern vor. Unter den Autoren sind bekannte Namen wie Arnold Stadler, Ilija Trojanow oder Zsuzsa Bank sowie die drei Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises Stefanie Sargnagel, Sharon Dodua Otoo und Franzobel. Erst kürzlich erhielt Iris Hanika mit ihrem Roman „Echos Kammern“ den Leipziger Buchpreis. „Was Iris Hanika schreibt, ist unglaublich unterhaltsam. Es ist ein Buch, wie sie noch keins gelesen haben“, schwärmte Monika Bieg. Sie liest in Öhningen und Oberhallau.

Auch Roman-Debüts sind dabei
Vielbeachtete Debüt-Romane bereichern dieses Jahr das Spektrum der Erzählzeit. So stellt die Frankfurter Autorin Deniz Ohde ihren Erstling „Streulicht“ vor, während Hubert Achleitner (manchen auch als Musiker Hubert von Goisern bekannt) sein an ein Roadmovie erinnerndes Erstlingswerk „flüchtig“ vorstellt.
Eröffnung im Theater Schaffhausen
Zur Eröffnung am Freitag, 2. Juli, im Stadttheater Schaffhausen liest die Schriftstellerin Martina Clavadetscher. Außerdem spricht der Literaturprofessor Philipp Theisohn und das Duo „Fitzgerald & Rimini“ sorgt für den musikalischen Teil. Die Eröffnungsveranstaltung, an der maximal 100 Personen teilnehmen können, wird live im Netz gestreamt, ebenso fünf weitere Veranstaltungen.
Raphaël Rohner, Bildungsreferent der Stadt Schaffhausen und Vorsitzender des Fachausschusses Kultur und Freizeit des Vereins Agglomeration Schaffhausen (VAS), freut sich sehr, dass das Literaturfestival nun stattfindet und persönliche Begegnungen zwischen Lesern und Autoren wieder möglich sein werden.

Corona-Schutzregeln gelten weiter
Natürlich würden die nötigen Schutzkonzepte eingehalten, sagte er in seinem Grußwort. Er dankte den beiden Hauptorganisatoren Oliver Thiele und Monika Bieg sowie Alexandra Lampater, die gemeinsam ein tolles Programm zusammengestellt hätten. Große Freude über das Stattfinden der Erzählzeit herrscht auch bei Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler. „In der Pandemie haben wir gemerkt, was Grenzen bedeuten, doch nun können wir sie wieder überschreiten“, sagte Häusler.
Pandemiebedingt weisen die Veranstalter auf einige Besonderheiten hin. „Nach den Vorgaben haben wir bei den Lesungen eine begrenzte Platzzahl“, sagte Oliver Thiele. Deshalb gibt es ab 25. Juni die Online-Reservation, um eine Nachverfolgung zu gewährleisten. Spontane Besuche ohne Anmeldung sind somit in diesem Jahr nicht möglich. Für Veranstaltungen in Innenräumen ist – nach derzeitigem Stand – außerdem ein tagesaktueller negativer Antigentest, ein vollständiger Impfnachweis oder ein Nachweis über eine vollständige Genesung erforderlich. Bei den Veranstaltungen werde es kein Apéro oder Buffet geben, erläutern die Veranstalter.