Mitte Juli war man noch froher Hoffnung, knapp zwei Monate später dann die Gewissheit: Die Depot-Filiale in der August-Ruf-Straße gibt es nicht mehr. Seit ein paar Wochen hat der Deko-Laden geschlossen, in den letzten Tagen vor der endgültigen Schließung konnten Kunden Ware zum Schnäppchenpreis kaufen. Das Unternehmen hat es derzeit nicht einfach: Die Firma hinter der Deko-Kette, Gries Deco Company, hatte Mitte Juli Insolvenz in Eigenverwaltung, ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, beantragt. Vor wenigen Tagen ist das Verfahren eröffnet worden.
Das Mutterunternehmen von Depot will sich mit dem Schutzschirmverfahren neu ausrichten. „Daher gehen wir davon aus, dass der Erhalt des Unternehmens angestrebt wird. Was dies letztlich für einzelne Standorte bedeutet, können wir heute noch nicht sagen„, erklärten die städtische Pressestelle und Wirtschaftsförderer Oliver Rahn auf Nachfrage des SÜDKURIER noch im Juli. Die Deko-Kette selbst hat sich bisher nicht zur Singener Filiale geäußert.
Zumindest aus Singener Sicht ist die Aussage vom Sommer aber auch heute noch gültig. „Grundsätzlich geben uns Unternehmen, die sich in Insolvenz befinden, keine weiteren Auskünfte“, erläutert Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin von Singen aktiv, auf Nachfrage. Und dennoch: „Das Deko-Sortiment trägt auch zur Sortimentsvielfalt und Attraktivität der Singener Innenstadt bei“, hieß es noch im Juli.
Nachnutzung der Räume ist ein wichtiges Anliegen der Stadt
Eine weitere Niederlassung von Depot ist im Cano untergebracht. Die bleibt weiterhin geöffnet. Es seien aber auch andere Anbieter im Einkaufszentrum Cano sowie in der Innenstadt zu finden. „Daher wäre der Verlust einer oder beider Depot-Filialen zwar bedauerlich, aber für das Funktionieren der Innenstadt nicht gravierend. Eine attraktive Nachnutzung der Immobilien wäre im Fall einer Schließung natürlich von großem Interesse für die Stadt Singen“, so die Aussage im Juli.
Heute sagt Kessler-Franzen: „Selbstverständlich sind wir mit dem Vermieter im Gespräch zu der freien Fläche. Aber wie es im Markt durchaus auch üblich ist, wird zu den Inhalten um Stillschweigen gebeten“, erklärt sie. Dennoch: „Für die Innenstadt ist es natürlich wichtig, dass dieses ansprechende Haus eine gute Nachnutzung findet.“