Und schon wieder muss die Singener Feuerwehr binnen weniger Stunden zum nächsten Großbrand ausrücken. Am Sonntagabend, 1. Dezember, gegen 20 Uhr ist ein Feuer in einer kleinen Werkstatt in der Forststraße ausgebrochen. „Bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte haben wir nachalarmiert, weil das Feuer drohte, sich auf umliegenden Gebäude – darunter auch Wohnhäuser – auszubreiten“, schildert Feuerwehrsprecher Stefan Tröndle dem SÜDKURIER an der Einsatzstelle.

Die Feuerwehr war mit rund 80 Einsatzkräften und 17 Fahrzeugen – darunter die beiden Drehleitern aus Singen und Rielasingen-Worblingen – ...
Die Feuerwehr war mit rund 80 Einsatzkräften und 17 Fahrzeugen – darunter die beiden Drehleitern aus Singen und Rielasingen-Worblingen – vor Ort. | Bild: Matthias Güntert

Der Brandgeruch ist auch noch eine Stunde nach der Alarmierung deutlich zu riechen. Überall ist Löschwasser zu sehen. Die topografische Lage der Werkstatt erschwert den Einsatz, denn sie ist nur durch ein einziges Tor zu erreichen und befindet sich direkt neben einem Wohnhaus, daneben stehen Wohnmobile und weitere Autos einer anderen Werkstatt. „Das hat es uns nicht gerade leicht gemacht“, sagt Tröndle.

Flammen sind der Feuerwehr entgegengeschlagen

Platz zum Rangieren habe es in dem sehr kleinen Innenhof quasi nicht gegeben. Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr sei die Werkstatt in Flammen gestanden, zudem sei es laut dem Feuerwehrsprecher zu einer starken Rauchentwicklung gekommen. „Wir mussten das Tor zur Werkstatt aufbrechen, da sind uns die Flammen entgegengeschlagen“, so Tröndle weiter.

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Anwohner seien laut Stefan Tröndle auf das Feuer aufmerksam geworden und hätten die Feuerwehr alarmiert. „Durch die aufmerksamen Bewohner konnten wir eine Ausbreitung des Feuers auf das Obergeschoss und vor allem auf die umliegenden Gebäude verhindern“, sagt er.

Die Kriminalpolizei ermittelt

Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar. Feuerwehrsprecher Stefan Tröndle verweist auf die Polizei. Eine Nachfrage beim Führungs- und Lagezentrum der Polizei ergibt, dass es derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden gibt. „Die Kriminalpolizei ist vor Ort und ermittelt“, sagt ein Polizeisprecher am späten Sonntagabend. Derzeit gehe die Polizei von einem Schaden von etwa 250.000 Euro aus. Laut Polizeiangaben sei bei dem Feuer niemand verletzt worden. Die Bewohner eines angrenzenden Gebäudes seien sicherheitshalber evakuiert worden. Dass niemand bei dem Einsatz verletzt wurde, bestätigt auch Stefan Tröndle von der Singener Feuerwehr.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr seien laut Tröndle unter Atemschutz von Innen gegen das Feuer vorgegangen. Zudem hätten weitere Einheiten von Außen über zwei Drehleitern – eine aus Singen und eine von der Feuerwehr aus Rielasingen-Worblingen – den Kampf gegen die Flammen aufgenommen. Vor allem das Material, das sich in der Werkstatt, aber auch in den Räumen daneben befunden habe, habe den Einsatz erschwert.

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Laut Tröndle sei darunter etwa eine Gasflasche zum Schweißen gewesen, deren Inhalt gedroht habe, sich zu erwärmen. Um dies zu verhindern, sei ein Spezialbehälter zum Herunterkühlen zum Einsatz gekommen. Zudem sei eine Ausbreitung des Feuers auf den Dachstuhl und auf weitere Gebäude durch den massiven Feuerwehreinsatz verhindert worden. „Wir hatten die Lage schnell im Griff“, so Tröndle.

Vor allem die Enge auf dem Gelände hat den Feuerwehreinsatz erschwert. Das Feuer drohte auf umliegende Gebäude überzugreifen.
Vor allem die Enge auf dem Gelände hat den Feuerwehreinsatz erschwert. Das Feuer drohte auf umliegende Gebäude überzugreifen. | Bild: Matthias Güntert

Der Einsatz in der Forststraße forderte die Feuerwehr nicht nur aufgrund der topografischen Lage des Brandortes. Auch die niedrigen Temperaturen machten es den Einsatzkräften schwer. In einem benachbarten Hotel wurde deshalb eine Sammelstelle für die Einsatzkräfte zum Aufwärmen eingerichtet.

Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute aus den Abteilungen Stadt, Überlingen am Ried und Friedingen sowie aus Rielasingen-Worblingen mit 17 Fahrzeugen vor Ort.