Die Feuerwehr Singen hat durch ihr schnelles Eingreifen eine drohende Umweltkatastrophe am späten Freitagabend verhindert. Nachdem ein Lastwagen am Freitagnachmittag auf der Abfahrt Steißlingen von der Bundestraße 33 Fahrtrichtung Kreuz Hegau auf die Bundesstraße 34 umgekippt war und dabei rund 300 Liter Diesel verloren hatte, drohten Teile des Kraftstoffes in das Grundwasser einzudringen.

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Wie Feuerwehrkommandant Mario Dutzi gegenüber dem SÜDKURIER schilderte, seien rund 150 Liter Diesel aufgrund des starken Regens in ein Regenrückhaltebecken gespült worden. „Das Öl gelangte zuerst in den Entwässerungsgraben der Bundesstraße und von dort durch den Starkregen ins Regenrückhaltebecken“, so Dutzi.

Laut Polizeiangaben wurde am Freitagnachmittag ein Lastwagen von einer Windböe erfasst und kippte auf die linke Seite. Dabei verlor er ...
Laut Polizeiangaben wurde am Freitagnachmittag ein Lastwagen von einer Windböe erfasst und kippte auf die linke Seite. Dabei verlor er rund 300 Liter Diesel. | Bild: Weiß, Jacqueline

Dadurch drohte der Treibstoff in das Grundwasser zu sickern. „Der Wasserstand ist rasant gestiegen. Der Diesel hätte großen Schaden anrichten können“, sagte Dutzi. Denn der Unfallort befindet sich seinen Angaben nach in einem Wasserschutzgebiet.

Großer Filter schöpft Diesel ab

Neben der Feuerwehr Singen wurden deshalb auch die Konstanzer und Radolfzeller Feuerwehr alarmiert. Mit einem Spezialgerät des Umweltschutzzuges aus Konstanz hätten die Einsatzkräfte laut Dutzi verhindert, dass der ausgelaufene Diesel größeren Schaden angerichtet habe. Mithilfe eines Ölskimmers, einer Art großen Filters, sei das Öl laut Dutzi vom Wasser abgeschöpft worden. Zudem seien auch spezielle Ölauffangbehälter von der Feuerwehr aus Radolfzell zum Einsatz gekommen.

Der umgekippte Lastwagen ist mit einem Kran wieder aufgerichtet worden. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis tief in die Nacht.
Der umgekippte Lastwagen ist mit einem Kran wieder aufgerichtet worden. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis tief in die Nacht. | Bild: Weiß, Jacqueline

Auch an der Anfangsunfallstelle zogen sich die Aufräumarbeiten. Das Unternehmen von Rolf Moll aus Stockach war noch bis in die Nacht mit diesen beschäftigt und die Abfahrt war gesperrt. Der Lastwagen wurde mit einem Kran aufgerichtet, danach wurden die umherliegenden Stahlrohre mit einem Bagger wieder in den Lkw verladen und der Lastwagen dann abgeschleppt, berichtet Rolf Moll. Mit einer Öl-Hochdruckreinigungsmaschine reinigten seine Mitarbeiter die Straße. Außerdem sei der ausgelaufene Diesel abgesaugt und eine Kanalreinigung durchgeführt worden.

Feuerwehr erneut stark gefordert

„Das war auch für uns ein nicht alltäglicher Einsatz“, betonte Kommandant Dutzi. Vor allem auch mit Blick auf die Einsatzdauer: Nach dem Brand der Friedenskirche erstreckte sich der Einsatz erneut über mehrere Stunden bis tief in die Nacht. Parallel musste die Singener Feuerwehr aufgrund des Starkregens und der starken Windböen zwei weitere Einsätze fahren: Beim ersten galt es einen umgestürzten Baum im Bereich der Georg-Fischer-Straße zu räumen, beim zweiten drohte ein Keller in Bohlingen vollzulaufen.