Corona und ständig wechselnde Regelungen beschäftigen Einzelhandel und Gastronomie. „Wir wollen mit Hygienekonzepten alle Kunden bestmöglich schützen“, betont Alexander Kupprion vom Singener City-Ring nach einer Sitzung der Singen-aktiv-Partner aus Stadtverwaltung, Handel, Interessengemeinschaft Singen Süd. Dies freilich sei ein für alle anstrengendes und personalintensives Unterfangen. Gewissenhaft habe man deshalb die Zeit genutzt, um eine gemeinsame Entscheidung über die Einführung eines Bändel-Systems in der Stadt zu treffen. Das Ergebnis: Bändel soll es nicht geben.

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Kunden sollen, so heißt es in einer Pressemitteilung des Standortmarketingvereins Singen aktiv, möglichst unkompliziert das Singener Einzelhandelsangebot nutzen können. Es gebe aber nicht den Kunden. „Daher haben wir die aktuellen Erfahrungen der Einzelhändler mit in die Abwägung einfließen lassen“, erläutert Singen-aktiv-Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen. Zwar gebe es gute Gründe zur Einführung der Bändel: Kunden könnten nach einer gründlichen Überprüfung in anderen Geschäften unkompliziert bummeln gehen und drohende Staus in Eingangsbereichen könnten durch eine schnelle Sichtung der Bändel minimiert werden. Andererseits würden Erfahrungen aus Villingen-Schwenningen und Tuttlingen zeigen, dass die meisten Kunden keine Bändel wollen. Entweder sie fürchten, stigmatisiert zu werden oder es ist ihnen wichtig, solide überprüft zu werden, um sich sicher im Einzelhandel aufzuhalten. „Leider gibt es immer mehr Menschen, die sich aggressiv und manchmal lautstark verhalten“, lautet laut Pressemitteilung eine Erkenntnis der Händler. Zusätzliche Regelungen, wo man beispielsweise Bändel erhält und wo sie gültig sind, seien nicht erwünscht. Einen gewissen Aufwand würden auch die Zyklen der Geltungsdauer bedeuten, die unterschiedliche Bändchenfarben zur Folge hätten.

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Meist würden Kunden im Moment zudem gezielt einkaufen gehen, so dass die einmalige Überprüfung meist ausreiche. „In ganz Deutschland werden aufgrund der noch immer steigenden Corona-Zahlen und der Omikronwelle die Menschen aufgefordert, sich möglichst zurückhaltend zu verhalten“, heißt es in der Pressemitteilung von Singen aktiv, City Ring, Handelsverband IG Süd und Stadtverwaltung. Eine Situation, die sich in den kommenden Wochen kaum verändern werde. „Daher haben wir abgewogen, zurzeit die Einführung von Bändel nicht durchzuführen“, so Kessler-Franzen. In Singen wolle der Handel hingegen das notwendige Überprüfungsprozedere für ein freundliches Willkommen in den Geschäften der Stadt nutzen – schreiben die Unterzeichner Alexander Kupprion vom City Ring, Dirk Oehle von der IG Singen Süd, Hans Wöhrle vom Handelsverband sowie Gerd Springe und Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv und OB Bernd Häusler.