Immer wieder finden sich Feldkreuze am Wegesrand, um jedes dieser Kleindenkmäler rankt sich eine ganz besondere Geschichte. Zur Ehrung von Heiligen, als Dank oder als Mahnmal errichtet, sollen die Feld- oder Wegekreuze an besondere Geschehnisse erinnern. Steinmetz Christoph Fischer aus Friedingen will diese untergehende Tradition neu beleben und hatte vor einiger Zeit die Idee, ein Feldkreuz zu gestalten.

Ein Mahnmal wie die Pestkreuze bei Emmingen hatte er nicht im Sinn. Trotzdem gab die Corona-Pandemie dem Kreuz seinen Namen: Aus dem geplanten Feldkreuz sollte angesichts der derzeitigen Umstände ein Corona-Kreuz werden, auch wenn der Name sich nicht direkt auf das Virus bezieht. Wie es dazu kam? „Bei den Recherchen zum Namen stieß ich auf die Heilige Corona, die als Schutzpatronin gegen Seuchen um Hilfe angerufen wurde“, erzählt Christoph Fischer.

So könnte das Feldkreuz aussehen: der Entwurf von Daniel Forster. Bild:privat
So könnte das Feldkreuz aussehen: der Entwurf von Daniel Forster. Bild:privat | Bild: Privat

Laut frühchristlicher Überlieferung soll sie im 2. Jahrhundert im Orient gelebt haben und als frühe Christin hingerichtet worden sein. Der Legende nach hatte ein römischer Statthalter sie mit Seilen zwischen zwei herab gebogene Palmen spannen lassen. Durch das Zurückschnellen sei ihr Leib in Stücke gerissen worden.

Mit der Idee, ein Feldkreuz zu gestalten, traf Christoph Fischer bei seinem Arbeitgeber Joachim Schwarz auf offene Ohren. „Mit der Form des Kreuzes wird vieles verbunden, diese Tradition sollte aufrecht erhalten werden“, so seine Meinung. Er selbst habe schon wie sein Vater und Großvater vor ihm in eigener Regie Kreuze aufgestellt. Für Joachim Schwarz war es keine Frage, seine Werkstatt zur Verfügung zu stellen. Die Idee nahm Formen an, mit von der Partie ist auch sein Mitarbeiter Daniel Forster.

Standort könnte Friedinger Pfarrgarten werden

„Als möglichen Standort für das Kreuz hatte ich an den Friedinger Pfarrgarten gedacht, der zu der Zeit im Zuge des Dorfentwicklungsplans neu gestaltet werden sollte“, erzählt Christoph Fischer. So lag es nahe, die Idee anhand einer technischen Zeichnung im Ortschaftsrat einzubringen. Um den Räten eine bessere Vorstellung zu geben, ging Daniel Forster ans Werk. Als ausgebildeter Steinbildhauer und versierter Zeichner fertigte er einen Entwurf an, der eindrucksvoll eine Vorstellung davon gibt, wie das Corona-Kreuz aussehen soll. Der Entwurf stellt Kreuz und Umgebung dreidimensional dar. Zirka drei Meter hoch ragt das Kreuz in die Höhe, den Sockel aus rotem Buntsandstein soll als Relief gearbeitet eine weibliche Figur zwischen Palmen schmücken. Das Material stammt aus Restbeständen, die Christoph Fischer gesammelt hat.

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„Im Trio werden wir an die Umsetzung gehen“, sagt er. Doch just aufgrund der aktuellen Entwicklung kann er derzeit doch noch nicht sagen, wo das Corona-Kreuz am Ende errichtet werden kann: Die Gestaltung des Friedinger Pfarrgartens wurde im Zuge der Corona-Sparmaßnahmen von der Stadt nämlich vorerst zurückgestellt.