Urlaub mit Freunden auf Kosten eines Fernsehsenders?! Da musste Sascha Bohner nicht lange überlegen. Eigentlich sind sie eher die Mallorca-Urlauber, erzählt der 30-Jährige. Doch nun ist er mit seinem Kumpel Dennis Lucas (27) nach Italien gefahren, um dort zu campen. Das Budget dafür kam vom Fernsehsender RTL Zwei, denn die Freunde werden im Format „Bella Italia – Camping auf Deutsch“ zu sehen sein. Für die Kumpel aus Singen, die sich von der Schichtarbeit in der Alu kennen, eine mehrfache Premiere: Der erste große Fernsehauftritt, der erste gemeinsame Urlaub – und das erste Mal Camping. „Wir waren die Newcomer. Aber wir haben es ganz gut gemacht, glaube ich.“
Protagonisten oder Schauspieler?
Dafür hätten sie sich aber nicht verstellen müssen, betont Sascha Bohner: „Im Großen und Ganzen wurden wir begleitet bei dem, was wir eh machen. Die Produktion hat Protagonisten gesucht und keine Schauspieler.“

Mit einem Tandem-Fahrrad über den Platz radeln, im Wasserpark in den Whirlpool sitzen, einen Luxuscamper besichtigen oder abends auf einer Bühne singen. All das sind Dinge, die Sascha Bohner und Dennis Lucas ohnehin machen würden, wie sie sagen. Nun hat all das ein Kamerateam festgehalten.
Skepsis und Unwohlsein wandeln sich in Spaß bei der „Arbeit“
Dennis Lucas war anfangs ein wenig skeptisch, wie er zugibt: Wenn auf einmal alle Augen auf sie gerichtet waren, weil sie ein Filmteam im Schlepptau hatten, oder andere Besucher fluchtartig den Whirlpool verlassen haben, dann habe er sich etwas unwohl gefühlt. Doch letztlich habe er sich die Dreharbeiten schlimmer vorgestellt. „Eigentlich bin ich stocksteif, sobald eine Kamera in der Nähe ist. Doch beim Camping konnte ich sie ganz gut ausblenden.“ Sein Kumpel Sascha Bohner war gleich Feuer und Flamme: „Uns hat es richtig Spaß gemacht.“
Angebot entdeckte er auf einem Portal für Jobs im Showgeschäft
Sascha Bohner war auch derjenige, der den Urlaub für die beiden organisiert hat. Schon vor einigen Monaten habe er sich auf einer Plattform für Jobs im Showgeschäft eingetragen. Vor allem aus Interesse, wie er sagt. Er habe mal gucken wollen, was es da so gibt. Die Suche des Senders nach Protagonisten für eine Campingserie habe ihn direkt angesprochen. Also bewarb er sich mit einem Video. Dann sei es ziemlich schnell gegangen: Zwei, drei Wochen später ging es nach Italien. „Wir sind nach 10,5 Stunden Fahrt um 8 Uhr morgens angekommen, haben kurz geschlafen – und um 10 Uhr stand das Kamerateam mit Kaffee vor der Tür.“ Denn es sollte auch gefilmt werden, wie die beiden ihren Platz beziehen.

Campen nach dem Motto „mehr ist mehr“ mit Beamer und Klimaanlage
Einen Wohnwagen habe er sich kurz davor ohnehin gekauft gehabt, erklärt Bohner. Die weitere Ausrüstung haben die beiden vor der Reise kurzfristig organisiert – nach dem Motto „mehr ist mehr“. Auch Eiswürfelmaschine und ein Beamer samt Leinwand waren an Bord. „Wir hatten auch eine Klimaanlage zu viel“, sagt Dennis Lucas. „In so einem Wohnwagen kann es unerträglich heiß werden“, erklärt sein Kumpel, daher hätten sie vorsorglich eine Klimaanlage mitgenommen. Doch die hätten sie gar nicht gebraucht.
Zehn Nächte übernachteten sie auf einem der größten Campingplätze Europas nahe Venedig – und erlebten eine Mischung aus Urlaub und Arbeit, wie sie sagen.
Die beiden wissen selbst noch nicht, wie sie im Fernsehen ausgestrahlt werden
„Natürlich hat man ein, zwei Ideen vorab besprochen“, gibt Sascha Bohner einen Einblick in die Dreharbeiten, und manche Momente hätten sie wiederholen müssen, damit es genug Filmmaterial gibt. Doch ein Drehbuch gebe es nicht. Umso spannender sei nun das Ergebnis: „Das Drehteam hat viel Wert darauf gelegt, dass wir nicht blöd dastehen. Aber von den fertigen Folgen haben wir noch nichts gesehen und sind selbst gespannt“, so Bohner.

Als Dr. Bohna macht er Ballermann-Musik
Für den 30-Jährigen ist der Fernsehauftritt auch eine Möglichkeit, mit seiner Leidenschaft viele Menschen zu erreichen. Ebenfalls im Gepäck war nämlich Kleidung mit der Aufschrift Dr. Bohna. Unter diesem Künstlernamen macht Sascha Bohner Musik. 2016 habe er erstmals auf einer größeren Bühne gestanden bei einem Contest am Ballermann. „Ich bin absoluter Mallorca-Fan. Aber bei den Liedern dachte ich mir: Das kriegt man auch selbst hin.“ Nachdem er mit Cover-Songs den zweiten Platz erreicht habe, brauchte es noch drei Jahre, bis er ins Tonstudio ging. Mit ersten eigenen Songs sei er dann unter anderem beim Singener Hüttenzauber aufgetreten, erzählt Sascha Bohner.
Entsprechend sei sein Highlight bei den Dreharbeiten gewesen, als er auf der großen Campingplatz-Bühne bei einem Talentwettbewerb singen durfte.

Eine Karriere als Schlagerstar? Wäre ein netter Nebenberuf, findet er. Doch seinen Job in der Alu will er erstmal nicht eintauschen. Weitere Fernsehauftritte würde er aber nicht ausschließen. Das geht Dennis Lucas ähnlich – wenn das Format stimmt. Das Drehteam habe ihn für das Datingformat „Love Island“ gewinnen wollen, doch da habe er dankend abgelehnt. Doch mit Drehteam campen gehen, das könnte er sich wieder vorstellen.