Als der junge Omar Ernesto Semino 1985 aus Argentinien über Spanien nach Österreich kam, hatte er nichts außer seiner Stimme und einem unbändigen Lebensmut. Er verdiente sein Geld als Straßenmusiker mit Liedern seiner Heimat Argentinien. Von ganz unten hat er sich inzwischen seit vielen Jahren auf den Olymp des Schlagerhimmels hoch gearbeitet. Am vergangenen Sonntag präsentierte sich der charismatische Sänger in der ausverkauften Stadthalle in Singen seinen Fans.
Im Vorprogramm begeisterten bereits Sängerin Nadin Meypo, die auch die Moderation des Abends übernahm, und der junge Ausnahmetrompeter Kevin Pabst aus Lörrach.
Semino Rossi bringt zwei andere Talente mit
Kevin Pabst hat sich seit frühester Kindheit dem Trompetenspiel verschrieben und beherrscht dieses Instrument erstklassig. Sein Talent durfte er bereits in vielen Auftritten beweisen – zum Beispiel im Zusammenspiel mit den jungen Tenören oder auch bei gemeinsamen Tourneen mit dem weltberühmten Tenor Paul Potts.

Mit wunderschönen instrumentalen Klassikern wie „Spanish Eyes“, „Moon River“ und seiner Version von „La Pastorella“ stimmte er auf die musikalische Reise des Abends ein. Seine Musik konnte berühren und wurde vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus belohnt.
Auch Nadin Meypo konnte die Stimmung im Saal mit ihren Schlagern einheizen, sodass es bereits zu diesem Zeitpunkt viele der Zuhörer nicht mehr auf ihren Sitzen hielt. Sie unterhielt mit Coverversionen bekannter Hits wie „Wenn bei Capri die rote Sonne“, „Ein bisschen Frieden“ und auch eigenen Titeln. Ihre neueste Single „Unsere Nacht“ feierte bereits diverse Charterfolge.

Singen, Feiern und Schunkeln mit Semino Rossi
Schlag auf Schlag ging es dann weiter ohne Pause. Die Fans fieberten voller Erwartung dem Auftritt von Semino Rossi entgegen. Dann betrat er mit seinen beiden Begleitsängerinnen die Bühne und das Publikum tobte. Mit Titeln wie „Besame Mucho“, „O sole Mio“ oder „Volare“ zog er sein Publikum sofort in den Bann. Er animierte zum Mitsingen, Mitfeiern und Mitschunkeln – und in den Reihen wurde auch spontan getanzt.
Semino Rossi ist ein Meister der Gefühle und sprüht dabei vor Energie und Lebensfreude, die auf das Publikum ansteckend wirkt. Zwischen den Liedern unterhielt er auch mit Geschichten aus seinem Leben und setzte dabei humorvolle Akzente. In Anspielung auf sein Bäuchlein meinte er: „Ein Mann ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne.“ Damit sprach er den in Unterzahl anwesenden Herren bestimmt aus der Seele.

Und mit seinem gesamten Auftritt punkte er bei Besuchern wie Veronika Herberger aus Gottmadingen und Carmen Wezstein aus Tengen: „Semino Rossi berührt mit allen seinen Texten. Die Leute können den Alltag für drei Stunden vergessen, sich einfach fallen lassen in eine anderen Welt und sich freuen. Es war ein traumhaftes Erlebnis.“
„Ich muss jetzt meinen letzten Titel singen, mein Bus geht in elf Minuten“, scherzte Rossi gegen Ende des Konzerts. Es kam natürlich anders: Es folgte erst einer seiner größten Erfolge „Rot sind die Rosen“, dann gab es weitere Titel als Zugabe. Nach einem fast dreistündigen Konzertabend gaben die Künstler im Foyer der Singener Stadthalle noch geduldig Autogramme geben und standen für Fotos zu Verfügung – bis wirklich jeder Fan zufrieden nach Hause ging.