Der Gesamtelternbeirat (GEB) der Singener Kindertageseinrichtungen appelliert an die Eltern, ihre Kinder mit einem Corona-Schnelltest zu testen, bevor diese in die Kita gehen. Dies sagten Elternvertreter nun in der digital abgehaltenen Hauptversammlung.

Die Stadt will in punkto Schnelltests bei den sogenannten Lollitests bleiben, berichtete Leonie Braun, die Leiterin der Abteilung Kindertagesbetreuung, im Rahmen der Diskussion. Die Kitas bekämen diese Tests kostenlos und können sie dann an die Eltern weitergeben.

Stadt will keine Testpflicht

Sina Wolfram, Vertreterin des Don-Bosco-Kindergartens, sagte, dass die Testangebote in ihrer Einrichtung relativ wenig angenommen würden und Kinder auch mit Krankheitssymptomen in die Einrichtung gehen. „Hier passiert zu wenig zum Schutz der gesunden Kinder und Erzieherinnen“, so Wolfram.

Saskia Mayer, Elternbeirätin im Kindergarten Beuren, wollte wissen, warum die Stadt keine Testpflicht für Kitakinder vorschreibe? „Das werden wir nicht machen, es soll auf der freiwilligen Schiene bleiben“, sagte Leonie Braun. Kinder, Eltern oder Personal mit Corona-Symptomen haben sowieso Zutrittsverbot in der Einrichtung.

Beirat will sensibilisieren

„Ich empfehle Aufklärung und direkte Ansprache“, riet Braun. Vielleicht könnte der GEB ja auch einen Flyer erstellen, um für Tests zu werben, schlug Elternbeirätin Sabrina Oexle vor.

Filipe Santos Couto, Vertreter von St. Nikolaus, blickte auf das zurückliegende Jahr, das sehr von der Pandemie geprägt war. „Wir sehen uns als Interessenvertretung aller Familien, deren Kinder im Kindergarten sind“, sagte er. Man habe auch ein offenes Ohr für Familien, die noch keinen Kindergartenplatz haben.

Der GEB nimmt außerdem zu Entscheidungen Stellung, die Kindergärten direkt betreffen. Er ist außerdem im Austausch nicht nur mit der Stadt, sondern auch, wenn es bei Videokonferenzen mit dem Landratsamt um das Thema Corona geht.

Leonie Braun sprach das neue Umsatzsteuergesetz an, das voraussichtlich ab 2023 kommen werde. Dieses Thema sollte der GEB für das kommende Jahr im Blick behalten, meinte sie.

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Mit den dann vorgeschriebenen Regelungen würde zum Beispiel für Kuchenverkaufsaktionen durch Elternbeiräte gelten, dass die Einnahmen umsatzsteuerpflichtig werden, was mit enormem Verwaltungsaufwand verbunden sein werde, so Braun.

Turnusmäßig gab es die jährlichen Vorstandswahlen. Die bisherige Sprecherin und Ausschussmitglied Annika Klotz schied aus dem Vorstand aus. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Wer zukünftig Sprecher wird, wollen die Gewählten in Kürze entscheiden.

Kooperation mit Familienberatung

In der Video-Konferenz stellten Susanne Huber und Corinna Hämmerle, die als Familienberaterinnen in der Kita Bruderhof beziehungsweise in der Kita Im Iben arbeiten, ihre Arbeit in den Familienzentren vor. Die Familienberatung arbeite sozialraumorientiert, so Hämmerle. „Wir versuchen, eine gute Vertrauensbasis zu den Familien aufzubauen.“

Auch bei bestimmten Elterngesprächen und Entwicklungsgesprächen seien Familienberaterinnen eingebunden. Saskia Mayer regte an, dass Familienberaterinnen einmal im Monat aufs Dorf kommen könnten. Die 13 Familienberaterinnen sind in Einrichtungen in der Kernstadt beschäftigt. Darunter sind vier Familienzentren.